Form, Kondition, Boostereffekt…

Die sogenannten „Neuen“ haben sich voll in das Racing-Team integriert, bei meinem Besuch hat mich Florian über die Saison 2015 informiert und dabei musste ich feststellen, dass auch unsere Nachbarn keine einfache Saison hatten, was das Wetter und die Auflässe anbelangt. Aber wie es sich für echte Spitzenspieler auf hohem Niveau gehört, haben sie es meisterlich verstanden, super Ergebnisse sowie Spitzenplatzierungen abzuliefern.

Die SG besteht aus Vater Jo, der für die Versorgung der Zuchttauben verantwortlich ist. Florian versteht es mit seinen noch jungen Jahren (30 Jahre), die Reisemannschaft sowie die Jungtauben zu führen.

Die Zuchttauben sind im Wohnhaus (Dachschlag) sowie in einem Nebengebäude untergebracht. Da auf dem Grundstück/Garten begrenzt Platz vorhanden, sind die Reiseschläge sowie die Voliere für die Witwenweibchen optimal ausgenutzt. Damit ist die Frage nach der Menge der Tauben auch schon beantwortet. Die SG Hendriks kann nur eine begrenzte Anzahl an Reisetauben beherbergen: 30 Witwer und ca. 60 Jungtauben, Winterbestand ca.100 Tauben. Der Schlag wurde in einer Holzrahmenkonstruktion erbaut. Als Dacheindeckung dienen Tonziegel, die ja bekannt dafür sind, dass sie die Wärme speichern und die Kälte abhalten, also einen sogenannten Synergieeffekt haben.

Das  Jungtierabteil besteht aus zwei Hälften, eine für die Männchen und eine für die Weibchen. Diese werden dann am Einsatztag zusammengelassen, womit wir dann auch schon bei dem Spielsystem der Jungtauben wären. Bei ihnen wird die totale Witwerschaft mit zwei Geschlechtern gespielt, wobei sich auf der Jungreise meist die Jungweibchen hervortun. Als Motivation für die Jungen werden die Sitzplätze umfunktioniert zur Witwerzelle und am Einsatztag wird die Brutschüssel hineingestellt zum Schmusen und zur Motivation.  Vor dem Jungtierabteil wurde eine kleine Voliere montiert, was den Vorteil hat, dass die Jungen die gesunde holländische Luft in vollen Zügen genießen können. Die
Witwermannschaft wird klassisch gespielt, also nur Vögel. Die Witwer haben auch nur ein Abteil, dieses wird gehegt und gepflegt. Sauberkeit steht hier an höchster Stelle. Vor der Saison wird der Schlagboden mit Holzpellets ausgelegt, damit die Feuchtigkeit bei nassem Wetter ausgeglichen wird. Florian berichtete mir, dass die Witwer es sehr gerne annehmen und sich regelrechte Mulden graben zum Relaxen (Wohlfühl-oase, Schlagliebe wird gefördert).

Wie auch bei vielen anderen Meisterschlägen war zu beobachten, dass im Witwerschlag viele Sitzbretter vorhanden sind, damit der eine oder andere Witwer ausweichen kann.

Ich fragte Florian, wie man zu Meisterehren kommt. Seine Antwort war klar und deutlich:

1. Schlag

2.Taubenqualität

3.Versorgung

Zucht-Basis

Die Basis legen hier die Tauben von eigener Sorte (Smeulders), Koopmann, Vandenabeele. Diese drei Linien versucht man, untereinander zu verschmelzen, was auch meistens gelingt.
Hierbei sind folgende Supertauben zu nennen:

„King-Kong“ NL09-1499901

„Jorris“ BE08-3038038
Original Vandenabeele

„Jonge Jorris“ NL11-5000256

„Rik“ BE10-3179554 Original Rik Cools

„Mr. Poitiers“ NL11-5000242

Diese Vögel drückten dem Schlag Hendriks einen gewaltigen Stempel auf.

Florian versucht natürlich immer noch an Supertauben zu gelangen, was nicht immer den gewünschten Erfolg bringt.
Florian erzählte mir auch, dass er für viel Geld von zwei belgischen Großmeistern Tauben eingeführt hatte und diese nach nur einem Jahr weichen mussten, weil die Gesundheit nicht stimmte. Originalton Florian: „Wenn eine Taube krank wurde, dann diese, und solche kann man nicht brauchen.“

Aktuell sitzen zwei Weibchen aus New Bliksem (Vandenabeele) im Zuchtschlag, von denen man sich sehr viel verspricht, was die Flüge von mehr als 500 km angeht.

Da sie Spezialisten der Eintagesweitstrecke 500–600-km-Flüge sind, versteht es sich von selbst, ein ausgeklügeltes System zu finden, was jetzt die Firma Röhnfried in den Mittelpunkt stellt.

Versorgung mit „Röhnfried“

Im Courier 2015 haben die Hendriks mehr erfahren über die Versorgung. Vor jeder Saison wird über 10 Tage eine Kur mit Atemfrei gegeben, damit sich der Staub vom Winter auf natürliche Weise löst. Schon nach wenigen Tagen sieht man einen „Effekt“, die Tauben blühen regelrecht auf. Das heißt im Umkehrschluss, sie bekommen Luft – und Luft bedeutet „Gesundheit“, was wir doch alle wollen.

In der Reisesaison werden vor allem diese Produkte mit Erfolg eingesetzt:

Blitzform im Wasser; montags/dienstags

Gervit-W; mittwochs/donnerstags (1 Tag ist Pflicht). Bei der Ankunft bekommen die Tauben Mumm + Avipharm im Wasser, abends erhalten sie Rotosal ins Wasser. Dieses Rotosal wird auch einen Tag vorm Einsatz der 500-km-Flüge morgens verabreicht. Bei den Flügen 500–600 km wird ebenfalls am Morgen in der Zelle ein Stoß Bio-Air-Fresh versprüht, lt. Florian soll es die Atemwege freimachen, sodass die Taube optimal an den Start gehen kann.

Jungtauben

Bei den Jungtauben wird analog zu den Alttauben verfahren, nur mit den Produkten: Jungtierpulver, Avitestin, Hexenbier. Beim Absetzen der Jungtauben wird täglich Avitestin ins Wasser gegeben und dreimal wöchentlich Jungtierpulver verabreicht. Diese beiden Produkte sollen lt. Florian die Immunität und Abwehrkraft erhöhen und zur Vorbeugung der Jungtaubenkrankheit beitragen.

Ja, Florian erzählte mir, dass Avitestin auf die Jungtierkrankheit großen Einfluss hat – im positiven Sinne. Der hohe Gehalt an Buttersäure und kurz- sowie mittelkettigen Fettsäuren senken den pH-Wert des Wassers und verhindern so die Ausbreitung von Infektionskrankheiten. Die Fettsäuren bilden im Dünndarm eine gesunde Darmflora und wenn der Darm gesund ist, ist die Taube gesund.

Des Weiteren wird durch das Produkt
Avitestin der Stoffwechsel der Taube angeregt, was wiederum für die Gesundheit von hohem Nutzen ist.

In der Hauptmauser werden Hessechol und Taubengold verabreicht. Diese
Produkte ermöglichen durch ihren hohen Gehalt an Methionin einen hervorragenden Mauserverlauf.

Das ganze Jahr über werden die Mineralien Expert-Mineral und die Premium
Minerale
den Tauben zur freien Aufnahme gereicht.

Highlights 2015

Bougers 500 km, 8000 Tb.,
NPO, 2 + 10 Konkurs

Chateroux 540 km, 2000 Tb.,
NPO, 2 + 12 Konkurs

Zuletzt eine Aussage von Florian:

„Hier wird Taubensport betrieben wie jedermann, nur mit dem Hinweis auf knallharte Auslese, die sich in Vitalität, Gesundheit widerspiegelt. Wie schon oben erwähnt, wird keine Rücksicht genommen auf die sogenannten ,Großen Namen‘.“

Ein besonderes Dankeschön an dieser Stelle für die ehrlichen Aussagen des holländischen Erfolgsduos.

 

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