Bei der Combination Derycke-Schieman standen Spezialisierung und Aufgabenteilung am Beginn der Partnerschaft – und das funktioniert hervorragend! Die Basis: ein gutes Verhältnis zueinander, eine gute, sinnvolle Aufgabenteilung und nicht zuletzt, klasse Tauben und ein super Management.
Die Reisetauben sind alle im Schlag der Familie Schieman untergebracht. Hier kümmern sich Vater Adri und sein Sohn Kees um die Reisetauben. Sie tun, was ihr Freund und Tierarzt Patrick Derycke sagt. Patrick hingegen kümmert sich um die Zuchttauben, die das Fundament des Bestands bilden. Und er verfügt über eine reichhaltige Auswahl an Zuchttieren, die von der alten Gaby-Vandenabeele-Linie abstammen. In der letzten Saison stammte die Hälfte der Jungtauben aus einer gemeinsamen Zucht dieser Vögel und der von Bruno Bucher (Schweiz), dem Mann hinter den ATX-Heizplatten. Er hat einen großartigen Bestand in seinem Schlag, der hauptsächlich aus Gerard-Koopman-Tauben und den alten De Rauw Sablon besteht. Tauben, welche die Combination Derycke-Schieman sehr beeindruckt haben.
Gemeinsam erzielen sie jedes Jahr aufs Neue Spitzenergebnisse, aber sie alle sind ja auch echte Taubensport-Fans. 2018 sind sie zudem mit dem „Röhnfried Racing Team“ nach China gereist, versuchen gemeinsam mit Freunden noch bessere Tauben zu züchten und natürlich sind sie auch ständig auf der Suche nach besseren Tauben. „Gute Tauben zu züchten“, so die einhellige Meinung in der Combination, „muss nicht immer teuer sein.“
Wie man an den Ergebnissen erkennen kann, sind die Aufgaben wirklich immer sehr gut verteilt und so können alle Team-Mitglieder den Taubensport mit viel Freude genießen!
Alles wird so pünktlich wie möglich erledigt und die Team-Mitglieder versuchen dabei, dem Biorhythmus der Tauben zu folgen. Das Programm beinhaltet 7 Vorbereitungsflüge von 100 bis 250 km und danach 7 Flüge von 400 bis 550 km. Diese Flüge sind der Gemeinschaft am wichtigsten und hier sollen die Tauben an der Spitze mitspielen.
„Eine schöne Saison, wenn auch mit gemischten Gefühlen“
2018 wird uns allen – aufgrund der extremen Wetterbedingungen – als eine sehr harte Saison für unsere gefiederten Freunde in Erinnerung bleiben. Woche für Woche erzielten die Alttauben dieser Züchter tolle Ergebnisse, aber im Frühjahr wehte der Wind oft aus östlicher Richtung, was es fast unmöglich machte, in Zeeland provinziale Spitzenleistungen zu erzielen.
Zeeland ist ca. 80 km breit und Axel liegt im Osten, wie wir alle wissen. Dennoch gelang es ihnen, manchmal als einzige in der Region „auf Teletext“ zu stehen.
Tatsächlich steckt mehr dahinter und deshalb sind die Gefühle etwas gemischt. Jede Woche setzte die Combination Derycke-Schiemann maximal 30 Alttauben ein, Vögel genauso wie Weibchen. Die Jährigen wurden – wie immer – in totaler Witwerschaft gespielt und die älteren Vögel (diejenigen, die schon einen ersten Preis gewonnen haben!) in reiner Witwerschaft (ihr Partner bleibt daheim und ist bereit, wenn sie nach Hause kommen).
Aufgrund der großen Sommerhitze war die letzte Saison für die Jungtauben extrem anstrengend. Deshalb waren sie besonders vorsichtig und es gab nicht viele, die das Risiko eingingen, Jungtauben anzulernen. Unter diesen Bedingungen kehrten 50 bis 70 % der Jungvögel nicht zurück.
Aus diesem Grund vertraute auch die Gemeinschaft Derycke-Schiemann auf ihren gesunden Menschenverstand und entschied sich dafür, nicht an den Wettflügen der Jungtauben teilzunehmen und deren Anlernphase zu verschieben, bis es etwas kühler geworden war. Freilich waren sie darüber nicht glücklich, weil sie die jungen Tauben gern spielen.
So wurden die Jungvögel erst Mitte August angelernt und nahmen dann an den Wettflügen im Herbst teil. Mit jeder Woche erzielten sie bessere Ergebnisse, und am 9. September gelang der erste Durchbruch mit dem tollen Ergebnis von Pont St. Maxence 238 km.
Mit 50 Jungtauben im Korb siegten Derycke-Schieman mit 1, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 17, 32, 33, 46, usw. gegen 1.494 Tauben.
Nun waren sie wieder überzeugt, dass ihre Jungtauben gute Leistungen bringen und dass sie bereit sind für ihre nächste Saison als Jährige.
Die Jungtauben wurden verdunkelt und erst Anfang September selektiert, weil sie vorher ja nicht an den Wettflügen teilgenommen hatten. Für Jungtauben sind Produkte wie Jungtierpulver und Entrobac sehr wichtig. Sie bekommen diese Produkte das ganze Jahr über, sogar schon im Zuchtschlag, und zeigten keine Probleme mit „Adeno“ oder anderen „Jungtaubenkrankheiten“ in diesem Jahr. Gesundheit ist bei den Jungtauben äußerst wichtig, damit sie sich richtig entwickeln und gute Ergebnisse erzielen können. Gesundheitsprobleme während der Saison bedeuten oft das Ende der Saison. Den Sieg von Pont St.Maxence holte der Jungvogel NL 18-3819995. Er stammt aus einer Kreuzzüchtung aus ihrem eigenen Stamm und der Late Flor Vervoort-Linie sowie dem Nationalsiegerweibchen von Gien, „Gabriela“. Die Mutter wiederum stammt aus einer Kreuzung mit dem Nationalsiegerweibchen von Gien und Dirk van Dyck.
Die Versorgung
In dem Schlag über seiner Tierklinik versorgt Patrick die Zuchttauben, während Adri und Kees die Reisetauben in ihrem Schlag halten. Im Herbst werden alle Tauben gegen Paramyxovirose und Pocken geimpft und einige Wochen später auch gegen Paratyphus. Wie man sieht, wird dieser Bestand perfekt versorgt, wobei Patrick hinzufügt, dass durch die Impfungen nicht nur Antikörper gegen diese Krankheiten gebildet werden, sondern auch das Immunsystem der Vögel aktiviert und so die Immunität verstärkt wird. „Im medizinische Teil folge ich komplett der Überzeugung, dass Vorsorgen besser als Heilen ist“, so Patrick. „Hierfür sind Produkte wie Immunbooster und Entrobac sehr wichtig. Außerdem werden die Reisetauben alle 3 bis 4 Wochen gegen Trichomonaden behandelt und erhalten nur dann Medikamente für die Atemwege, wenn es nötig ist.“ Dazu verwendet die Combination Derycke-Schiemann gerne zweimal pro Woche Carni-Speed im Trinkwasser
Die Tauben
Eine bemerkenswerte Alttaube ist das Weibchen NL 17-3703234 „Vriendschap” (Freundschaft)
Sie ist eine der besten Tauben im Schlag. Und sie ist der Beweis dafür, wie schön der Taubensport sein kann, wenn man gemeinsam mit Freunden züchtet.
Ihr Vater stammt aus einer solchen gemeinsamen Zucht: von Bruder 666 von Jo Melis mit ihrer eigenen Vandenabeele-Linie, aus der u. a. „Gabriella 990-14“ (Enkeltochter des ursprünglichen Zuchtpaares) stammt, die den 1. National Gien 2014 gegen 17.536 Tauben gewann.
Ihre Mutter stammt von Dirk Van Dycks Kannibaal Junior ab, mit ihrer 881, der Tochter von Bliksem und der Großmutter von 1. National Gien.
Um nur ein paar ihrer Erfolge zu nennen:
- NPO Pithiviers gegen 4.738 Tauben
- Pont St. Maxence gegen 9.498 Tauben
- Pontoise gegen 3.970 Tauben
- Fontenay gegen 2.934 Tauben
- Fontenay gegen 2.618 Tauben
Bei 14 von 17 Wettflügen belegte sie einen der vordersten Plätze. Wer hätte nicht gern eine solche Taube in seinem Schlag?
Einige Ergebnisse der Alttauben aus dem Jahr 2018
21/04 Roye (Club): 1, 2, 3, 4, 8, 9
Provinzial gegen 9.498 Tauben: 78, 79
28/04 Pont. St. Maxence
Provinzial gegen 9.257 Tauben: 18
19/05 Melun (Club): 1, 2, 6, 12
02/06 Orléans, Provinzial gegen 4.883 Tauben: 5, 19
10/06 Pontoise, Provinzial gegen 3.970 Tauben: 5, 8,
16/06 Gien (Club): 1, 2, 3, 5, 6
Provinzial 28., 74., 81. gegen 2.688 Tauben
13/07 Fontenay (Club): 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 12, 13
Provinzial: 17., 19., 53. gegen 2.618