Ein gewohnt starkes Jahr 2022

Wie lief das Jahr aus deiner Sicht?  

“Es war, wie auch in anderen Teilen der Bundesrepublik, sehr anspruchsvoll. Teilweise sind auch Flüge dabei gewesen, die es den Tauben schwer gemacht haben, den Weg nach Hause zu finden. Schmerzhaft sind Verluste besonders guter Tauben, die vereinzelt auf vermeintlich leichten Preisflügen nicht nach Hause zurückgekehrt sind. In solchen Konstellationen liegt die Ursache oft in Greifvogelangriffen begründet.
Nichtsdestotrotz sind wir mit den Leistungen unserer Kämpferinnen sehr zufrieden. Neben vielen Spitzenpreisen in unserer Regionalgruppe konnten wir uns auch in verschiedenen Wertungen auf dem Treppchen platzieren. Als Beispiel ist die 1. Verbands-Jährigenmeisterschaft und die 2.Verbands-Jungtiermeisterschaft im RegV 100 zu nennen. Bei der Deutschen Verbandsmeisterschaft hat uns leider das Glück verlassen, sodass wir auf einem Wertungsflug nur einen Zähler erzielt haben.” 

Welche Taubenlinien waren dieses Jahr eure Leistungsträger? 

“Hier ist unsere 0901-19-874, „Miss Limitless“, zu nennen, welche schon im letzten Jahr mit dreimal erstem Konkurs für Furore gesorgt hat. Dieses Jahr konnte sie sich mit ihrer konstant guten Leistung den Titel des RV-Besten Weibchens 2022 sichern. Bisher konnte sie folgende Spitzenpreise erringen: 1., 1., 1., 3., 3., 3., 7., 8., 10., 10., 12., 12., 13., 19., usw. 

Sie ist väterlicherseits eine Enkelin des Zeus I (2. As-Vogel des Verbandes 2016) von unserem Freund Stavros Pavlantis, mütterlicherseits fließt in ihr u.a. das Blut des Stammweibchens 557. Durch diese Leistungen darf die 874 nun ihren Ruhestand auf dem Zuchtschlag genießen. 

Als zweite Leistungsträgerin kommen wir nicht um die 0901-20-993 herum. Sie erblickte bei unserem Freund und Partnerschlag Sören Pahl das Licht der Welt und stammt aus zwei Originalen des belgischen Spitzenschlages Kurt & Raf Platteeuw. Mit ihren Spitzenpreisen und dem Sieg auf dem Endflug, konnte sie sich den Titel 1. As-Weibchen der RV sichern. Am Ende des Tages stehen ihr elf Preise und 977 As-Punkte zugute.” 

Welche Produkte waren dieses Jahr für euch besonders wichtig und wie habt ihr Sie eingesetzt?  

“Auch in diesem Jahr war die Kombination von Rotosal, Carni-Speed und Mumm sowohl am Tag vor dem Einsetzen als auch am Rückkehrtag ein Nonplusultra für uns. Besonders in einer anspruchsvollen Saison wie dieser haben unsere Tauben durch den kontinuierlichen Einsatz dieser Kombination von Beginn an profitieren können. Während andere Sportsfreunde des Öfteren ihr Leid geklagt haben, dass ihre Tauben nach einem schweren Flug nur langsam wieder ins Fliegen kommen, haben unsere schon oft am Montag ausgiebig und mit Elan wieder ihre Runden gezogen.” 

Was wollt ihr für das nächste Jahr ändern?  

“Wir haben uns vorgenommen unsere Reiseweibchen frühzeitig nach der Hauptmauser wieder am Haus rauszulassen, ohne Zwang und in regelmäßigen Abständen. Dadurch erhoffen wir uns, dass unsere Tauben eine gute Kondition in der Vorbereitungsphase zur Saison 2023 aufbauen und wir weniger Verluste durch Ausfälle aufgrund von Schieffliegern und anderen Verletzungen erleiden, die mit einer zu hohen Belastung in einem kurzen Zeitraum einhergehen. Und natürlich eine höhere Aufmerksamkeit der Tauben während der Wettflüge, da sie Gefahren (Greifvögel) frühzeitig durch ihre im Vorfeld gesammelten Erfahrungen erkennen können.” 

Welche Flüge sind euch in diesem Jahr besonders gut im Gedächtnis geblieben und warum? 

“Eigentlich die komplette Jungtiersaison! Wir sind guter Dinge, dass wir wieder einen sehr guten Jahrgang auf dem Schlag sitzen haben, da unsere Jungen super durch die Jungtierkrankheit, den Sommer und die Preisflüge gekommen sind. Dies spiegelt sich in Flügen mit einer hohen Preisausbeute im großen Konkurrenzfeld, sowie Spitzenpreisen und Kettenergebnissen wider.
Besonders bleiben uns die Endflüge in Erinnerung: Auf dem vorletzten Flug der Alttiersaison ab Stargard (343 km) konnten sich unsere 1011 und 955 an die Spitze in der Regionalgruppe setzen, wobei sie bei 1247 m/min und richtigem Taubenwetter noch 46-63 km mehr fliegen mussten, als die Plätze drei bis sechs. Beide wurden von Sören Pahl gezüchtet. Im Gegenzug hat Sören mit zwei originalen Männchen von uns auf demselben Flug Platz eins und zwei in seiner RV geflogen, welche gleichzeitig Platz vier und fünf in der Gesamtkonkurrenz bedeuten.
Außerdem ist noch der zweite 500er und gleichzeitige Endflug ab Bydgoszcz zu erwähnen, auf welchem die 993 den 1. Konkurs mit acht Minuten Vorsprung in der Regionalgruppe gewinnen konnte und das bei nur 1084 m/Min, was für die hohen Anforderungen auf dem Flug spricht. Auch die 993 stammt aus der As-Taubenschmiede Sophienthal.” 

Was ratet ihr Sportfreunden, die gerade erst mit dem Hobby angefangen haben?  

“Such’ dir einen Mentor, der sich nicht zu fein ist, dir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Investiere in gute Tauben, am besten in eine Familie, welche Jahr für Jahr ihre Leistung auf hohem Niveau unter Beweis stellt, und versorge deine Tauben 365 Tage im Jahr nach Plan.
Röhnfried steht dir hier in jeder Phase des Jahres mit einem ausgewogenen Versorgungskonzept und echten Fachleuten zur Seite.” 

Was sind eure Ziele für 2023? 

“Eine gute Platzierung mit den Jährigen, da wir nach der Saison 2022 wieder viele Leistungsträgerinnen in die Zucht integrieren werden, sodass unsere ganze Hoffnung im Jahrgang 2022 liegt.”