In Sachen Weitstreckenflüge gehört Martin zur Elite der Niederlande
Martin ist seit Ende 2016 im „Röhnfried Racing Team”. Im Jahr 2010 verabschiedete er sich wegen eines Umzugs von seinen Mittelstreckenfliegern. Er blieb in Sluis, zog aber an den Stadtrand, wo er mehr Möglichkeiten hatte und genügend Platz, um im Garten einen Schlag zu bauen. Bis dahin hatte er seine Tauben von einem Schlag über der Garage gespielt.
Ein junger enthusiastischer Mann, der an den Weitstreckenflügen teilnehmen wollte – so würden wir Martin de Poorter beschreiben. Jetzt gehört er in Sachen Weitstreckenflüge zur Elite der Niederlande, und das mit einer relativ kleinen Gruppe von Reisetauben.
Die Basis ist wichtig
Im Jahr 2012 gewann Martin mit seinem „Rainman“ den 1. National St. Vincent. Inzwischen ist dieser „Rainman” BE 11-4245800 (1. National St. Vincent gegen 3.161 Tauben – 3. Int. National gegen 13.085 Tauben – 76. National Bordeaux gegen 4.226 Tauben – Euro-Diamond-Sieger St. Vincent) ein echter Spitzenzuchtvogel, Vater und Großvater von:
1. National Agen 2017 gegen 9.818 Tauben (Belgien – BDS Blancke) – 5. National Agen 2017 gegen 6.211 Tauben – 10. National Limoges 2015 gegen 6.275 Tauben.
In seinem Stammbaum finden sich Anlagen von Rudi Desaer und Vandenabeele.
Ein weiterer Spitzenvogel ist der „New Rainman“ 340-13, mit 1. NPO Bergerac gegen 2.343 Tauben und 9. National Agen – ein Halbbruder wurde schon Vater und Großvater von 4. NPO Issoudun 2018 gegen 4.564 Tauben – 39. National Agen gegen 4.776 Jährige.
Wenn wir die Herkunft des Bestandes von Martin De Poorter beschreiben, dürfen wir natürlich „Levi“ nicht vergessen. Er gewann 1. National St. Vincent gegen 2.343 Tauben – 5. I. National gegen 10.944 Tauben und 4. National St. Vincent gegen 5.336 Tauben. Er wurde zusammen mit einigen Freunden verkauft, aber mehrere seiner Nachkommen leben noch immer im Zuchtschlag in Sluis. Danach ging „Levi“ an Gerard Koopman, wo er Großvater des 1. NPO-Siegers von Orange 2017, des 5. NPO-Siegers von Cahors 2017 – und des 8. NPO-Siegers von Orange 2018 wurde. Bei Martin fliegen die Nachkommen den 42. National Pau 2018 und den 98. National Perpignan 2018 – bei A.P. Overwater: 37. National Agen 2017 – 65. National Pau 2018 – 91. National St. Vincent.
Soviel zur Basis und den Ergebnissen.
Wie werden die Tauben gespielt und versorgt?
Hier beginnt die Saison nach dem letzten Flug. Nach Perpignan müssen die Vögel eine letzte Runde Jungtauben aufziehen und danach bleiben sie von Mitte September bis Ende März Tag und Nacht in den offenen Volieren vor dem Schlag. Vögel und Weibchen bleiben zusammen. Während der Mauser setzt Martin hauptsächlich Taubengold ein und Hessechol. Beide enthalten viele Aminosäuren und Methionin, was sich positiv auf die Federn auswirkt und dabei die Leber schützt. Mindestens einmal pro Woche dürfen die Tauben ein Bad nehmen, dem er Badesalz von Röhnfried zugibt. Das Badesalz hat eine äußerst positive Wirkung auf die Federn: es verbessert die Qualität und nach dem Bad fühlen sich die Tauben wohler.
Anfang März sind sie dann wieder frei. Sie ziehen in den Schlag um und das Training fängt langsam wieder an. Das passiert normalerweise während der Brutzeit. Anfangs wird das Reiseteam nach dem Witwerschafts-System gespielt. In dieser Saison hat Martin mit 40 Paaren angefangen (50 % Alttauben und 50 % Jährige). Am Beginn der Saison werden sie jede Woche eingekorbt. Sie müssen Erfahrungen sammeln und ihre Muskeln und Flügel lockern. Vor der Saison und während der ersten Reisewochen gibt Martin 2 bis 3 Mal pro Woche Hexenbier. Mit diesem Spitzenprodukt finden die Vögel viel schneller in eine gute Grundkondition zurück. Nach der Heimkehr von einer Reise finden sie für eine bessere Erholung stets Bt-Amin forte (eine Kombination von Elektrolyten und Aminosäuren) und Rotosal (versorgt den Körper mit mehr Sauerstoff) in der Tränke.
Wenn die Tauben genügend Kilometer geflogen sind, rechnet er und teilt sie in Gruppen auf. Er setzt sie gern nach einer Brut von 10 Tagen in den Korb und von diesem Moment an müssen sowohl der Vogel, als auch das Weibchen am Flug teilnehmen. Wenn die Weitstreckenflüge beginnen, erhalten die Tauben am nächsten Tag neben Bt-Amin forte, Rotosal und Mineraldrink. Martin tut das, weil er der Meinung ist, dass Tauben, die von einem langen Flug heimkehren oder mehrere Tage im Korb verbracht haben, Mineralien brauchen.
Nach einem schwierigen Flug benutzt Martin auch K+K Protein 3000 im Futter (tierische Proteine, die für eine schnelle Erholung der Muskeln sorgen) und manchmal bekommen diejenigens, die zu spät heimkehren, einen K+K Dragee. Außerdem können die Tauben jede Woche baden. Wenn sie ein Nest gebaut haben, bekommen die Tauben zweimal täglich frischen Grit, dazu Expert Mineral (eine Mineralienmischung) und Reise-Mineral (fördert die Verdauung) aber auch täglich einen Lecker-Stein, den sie sehr mögen.
Während der Vorbereitung auf die internationalen Flüge schaut Martin alle zwei Wochen bei Tierarzt Piet Blancke vorbei und verwendet nur Medikamente, wenn es absolut notwendig ist. Ein guter Impfplan ist sehr wichtig für Martin. Im Dezember werden die Alttauben gegen Paramyxovirose und Pocken geimpft und danach gegen Paratyphus. Die Jungtauben erhalten eine Doppelimpfung gegen Paramyxovirose und Herpes und später eine gegen Paramyxo-Pocken. „Vorbeugen ist besser als Heilen”, so die Devise von Martin. „Das wirkt sich sehr gut auf die Widerstandskraft der Jungtauben aus und in dieser Saison sind alle bei bester Gesundheit geblieben.“ Die Jungtauben bekommen außerdem jeden Tag Avidress Plus und oft gibt Martin auch UsneGano dazu.