25. Januar 2024

Eine Macht im Norden

Wie verlief das Jahr aus Eurer Sicht?

„Alle Vorflüge und die ersten sechs Preisflüge verliefen reibungslos. Die langanhaltende Phase mit östlichen Winden führte zu leichten Flugverläufen mit hohen Fluggeschwindigkeiten, geringen Konkurszeiten und kaum Verlusten. Die Satzzahlen nahmen jedoch nach dem schweren 7. Preisflug stark ab. Dies ist unserer Meinung nach auf den zu einfachen Saisonstart und die vorherrschenden Wetterbedingungen während des besagten Fluges zurückzuführen. Leider wurde zu Saisonbeginn seitens unserer Entscheidungsträger nicht flexibel genug reagiert, sodass Wertungsflüge frühzeitig hätten durchgeführt werden können. Dadurch hätten sich auch Züchter unserer beiden Regionalgruppen innerhalb des Regionalverbandes gut platzieren können. Hinzu kamen mehrfache Beschränkungen seitens des FSK, die hier im hohen Norden oft für Kopfschütteln sorgten. Vorsicht sollte jedoch immer vor Nachsicht gelten. Unsere Mannschaft hat jedoch fast das Maximum erreicht, sodass wir bei den Alttauben intern im RegV den 1. Platz und bei den Jährigen den 2. Platz erringen konnten. Die jungen „Wilden“ aus 2023 konnten die Verbandsbedingungen erfüllen und sich mit dem 2. Platz im RegV belohnen.“

Welche Taubenlinien waren dieses Jahr Eure Leistungsträger?

„Die 0901-22-2300, die zum besten jährigen Weibchen der RV wurde, stammt aus unserer Zuchtperle 0901-16-349 „Hope“, die zwischen 2016 und 2018 selbst 1., 1. und 2. AS-Taube der RV wurde und während ihrer kurzen Reisekarriere die folgenden Spitzenpreise erzielte: 1., 2., 2., 3., 7., 12., 12., 13., 14., 14., 16., 17., 18., 20., 22., 29., usw.

Gepaart wurde sie an 01100-15-621, ein Original von Hans Lekscha, der selbst Bester Jähriger der DBA mit 14 Preisen wurde. Unsere beste Jungtaube, die gleichzeitig auch RV Beste Jungtaube und 1. AS-Jungtaube wurde, konnte sich in ihrem Geburtsjahr mit den Konkursen 1., 7., 15., 16., 40., 64. platzieren, zusätzlich zu einem 50. Platz bei einem freien Wettflug. Auch ihre Leistung kommt nicht von ungefähr, wenn man einen Blick auf ihren Stammbaum wirft. Ihr Vater, 0901-20-822, stammt aus unserem Stammvogel, dem Nationen-AS 655. Mütterlicherseits sehen wir die 0901-19-819, ebenfalls ein herausragendes Reiseweibchen, das selbst Beste Jährige der RV wurde, und auch ihr Vater, der Österreicher 5392, wurde RV-Bester. Ein weiterer Beweis, dass die 3139 mit ihrer Leistung kein Zufallsprodukt ist.“

Welche Produkte waren dieses Jahr für Euch besonders wichtig, und wie habt Ihr sie eingesetzt?

„Wie du weißt, vertrauen wir vollkommen auf die reichhaltige Produktpalette von Röhnfried, sodass unsere Tauben während der Reisesaison 2023 durchgängig mit unseren Favoriten Rotosal, Carni-Speed und Blitzform versorgt wurden. Auf Empfehlung von Frederik Wolf haben wir in der Aufzucht vermehrt Bt-Amin Forte eingesetzt und sind mit dem Wachstum der Jungen mehr als zufrieden. Die erzielten Leistungen und Ergebnisse der Jungen bestätigen diesen Eindruck zusätzlich.“

Was wollt Ihr für das nächste Jahr ändern?

„Für das kommende Jahr planen wir, die im Jahr 2023 gefassten Vorsätze erneut in Angriff zu nehmen. Hinzu kommt, dass wir flexibler auf die Wetter- und Windverhältnisse in Bezug auf die Versorgung und Vorbereitung reagieren möchten. In diesem Jahr haben wir festgestellt, dass es nicht unbedingt notwendig ist, von Beginn an Vollgas zu geben, da die Tauben bei zu geringer Flugbelastung weniger benötigen. Diese Einschätzung steht jedoch in Verbindung mit den diesjährigen extremen Windverhältnissen.“

Welche Flüge sind Euch in diesem Jahr besonders gut im Gedächtnis geblieben und warum?

„Der vierte Preisflug der Alttauben ab Tantow (283 km) mit einer Preisausbeute von 78/72 Preisen und den Konkursen 3., 4., 4., 6., 7., 16., 17., 18., usw. gegen 3.195 Tauben innerhalb der FG darf nicht unerwähnt bleiben. Noch mehr Freude haben uns die Jungtauben bereitet, die gleich auf dem ersten Preisflug ab Spornitz (108 km) als Team mit 141/114 Preisen und den Plätzen 1., 2., 3., 4., 5., 6., 7., 7., 9., usw. gegen 2.241 Tauben in der Regionalgruppe überzeugen konnten.“

Was ratet Ihr Sportfreunden, die gerade erst mit dem Hobby angefangen haben?

„Schnappt euch einen erfolgreichen Züchter, bei dem ihr das Gefühl habt, dass eine gegenseitige Sympathie besteht, der ein offenes Ohr für euch hat, besucht ihn und löchert ihn mit Fragen. Von wem sollte man denn sonst besser lernen und neue Sichtweisen vermittelt bekommen als von einem Kenner, der es Jahr für Jahr aufs Neue beweist?“

Was sind Eure Ziele für 2024?

„Ähnlich wie im letzten Jahr haben wir große Hoffnungen in den Jahrgang 2023, da er sich während der Jungreise hervorragend präsentiert hat.“

17. Januar 2023

Ein gewohnt starkes Jahr 2022

Wie lief das Jahr aus deiner Sicht?  

“Es war, wie auch in anderen Teilen der Bundesrepublik, sehr anspruchsvoll. Teilweise sind auch Flüge dabei gewesen, die es den Tauben schwer gemacht haben, den Weg nach Hause zu finden. Schmerzhaft sind Verluste besonders guter Tauben, die vereinzelt auf vermeintlich leichten Preisflügen nicht nach Hause zurückgekehrt sind. In solchen Konstellationen liegt die Ursache oft in Greifvogelangriffen begründet.
Nichtsdestotrotz sind wir mit den Leistungen unserer Kämpferinnen sehr zufrieden. Neben vielen Spitzenpreisen in unserer Regionalgruppe konnten wir uns auch in verschiedenen Wertungen auf dem Treppchen platzieren. Als Beispiel ist die 1. Verbands-Jährigenmeisterschaft und die 2.Verbands-Jungtiermeisterschaft im RegV 100 zu nennen. Bei der Deutschen Verbandsmeisterschaft hat uns leider das Glück verlassen, sodass wir auf einem Wertungsflug nur einen Zähler erzielt haben.” 

Welche Taubenlinien waren dieses Jahr eure Leistungsträger? 

“Hier ist unsere 0901-19-874, „Miss Limitless“, zu nennen, welche schon im letzten Jahr mit dreimal erstem Konkurs für Furore gesorgt hat. Dieses Jahr konnte sie sich mit ihrer konstant guten Leistung den Titel des RV-Besten Weibchens 2022 sichern. Bisher konnte sie folgende Spitzenpreise erringen: 1., 1., 1., 3., 3., 3., 7., 8., 10., 10., 12., 12., 13., 19., usw. 

Sie ist väterlicherseits eine Enkelin des Zeus I (2. As-Vogel des Verbandes 2016) von unserem Freund Stavros Pavlantis, mütterlicherseits fließt in ihr u.a. das Blut des Stammweibchens 557. Durch diese Leistungen darf die 874 nun ihren Ruhestand auf dem Zuchtschlag genießen. 

Als zweite Leistungsträgerin kommen wir nicht um die 0901-20-993 herum. Sie erblickte bei unserem Freund und Partnerschlag Sören Pahl das Licht der Welt und stammt aus zwei Originalen des belgischen Spitzenschlages Kurt & Raf Platteeuw. Mit ihren Spitzenpreisen und dem Sieg auf dem Endflug, konnte sie sich den Titel 1. As-Weibchen der RV sichern. Am Ende des Tages stehen ihr elf Preise und 977 As-Punkte zugute.” 

Welche Produkte waren dieses Jahr für euch besonders wichtig und wie habt ihr Sie eingesetzt?  

“Auch in diesem Jahr war die Kombination von Rotosal, Carni-Speed und Mumm sowohl am Tag vor dem Einsetzen als auch am Rückkehrtag ein Nonplusultra für uns. Besonders in einer anspruchsvollen Saison wie dieser haben unsere Tauben durch den kontinuierlichen Einsatz dieser Kombination von Beginn an profitieren können. Während andere Sportsfreunde des Öfteren ihr Leid geklagt haben, dass ihre Tauben nach einem schweren Flug nur langsam wieder ins Fliegen kommen, haben unsere schon oft am Montag ausgiebig und mit Elan wieder ihre Runden gezogen.” 

Was wollt ihr für das nächste Jahr ändern?  

“Wir haben uns vorgenommen unsere Reiseweibchen frühzeitig nach der Hauptmauser wieder am Haus rauszulassen, ohne Zwang und in regelmäßigen Abständen. Dadurch erhoffen wir uns, dass unsere Tauben eine gute Kondition in der Vorbereitungsphase zur Saison 2023 aufbauen und wir weniger Verluste durch Ausfälle aufgrund von Schieffliegern und anderen Verletzungen erleiden, die mit einer zu hohen Belastung in einem kurzen Zeitraum einhergehen. Und natürlich eine höhere Aufmerksamkeit der Tauben während der Wettflüge, da sie Gefahren (Greifvögel) frühzeitig durch ihre im Vorfeld gesammelten Erfahrungen erkennen können.” 

Welche Flüge sind euch in diesem Jahr besonders gut im Gedächtnis geblieben und warum? 

“Eigentlich die komplette Jungtiersaison! Wir sind guter Dinge, dass wir wieder einen sehr guten Jahrgang auf dem Schlag sitzen haben, da unsere Jungen super durch die Jungtierkrankheit, den Sommer und die Preisflüge gekommen sind. Dies spiegelt sich in Flügen mit einer hohen Preisausbeute im großen Konkurrenzfeld, sowie Spitzenpreisen und Kettenergebnissen wider.
Besonders bleiben uns die Endflüge in Erinnerung: Auf dem vorletzten Flug der Alttiersaison ab Stargard (343 km) konnten sich unsere 1011 und 955 an die Spitze in der Regionalgruppe setzen, wobei sie bei 1247 m/min und richtigem Taubenwetter noch 46-63 km mehr fliegen mussten, als die Plätze drei bis sechs. Beide wurden von Sören Pahl gezüchtet. Im Gegenzug hat Sören mit zwei originalen Männchen von uns auf demselben Flug Platz eins und zwei in seiner RV geflogen, welche gleichzeitig Platz vier und fünf in der Gesamtkonkurrenz bedeuten.
Außerdem ist noch der zweite 500er und gleichzeitige Endflug ab Bydgoszcz zu erwähnen, auf welchem die 993 den 1. Konkurs mit acht Minuten Vorsprung in der Regionalgruppe gewinnen konnte und das bei nur 1084 m/Min, was für die hohen Anforderungen auf dem Flug spricht. Auch die 993 stammt aus der As-Taubenschmiede Sophienthal.” 

Was ratet ihr Sportfreunden, die gerade erst mit dem Hobby angefangen haben?  

“Such’ dir einen Mentor, der sich nicht zu fein ist, dir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Investiere in gute Tauben, am besten in eine Familie, welche Jahr für Jahr ihre Leistung auf hohem Niveau unter Beweis stellt, und versorge deine Tauben 365 Tage im Jahr nach Plan.
Röhnfried steht dir hier in jeder Phase des Jahres mit einem ausgewogenen Versorgungskonzept und echten Fachleuten zur Seite.” 

Was sind eure Ziele für 2023? 

“Eine gute Platzierung mit den Jährigen, da wir nach der Saison 2022 wieder viele Leistungsträgerinnen in die Zucht integrieren werden, sodass unsere ganze Hoffnung im Jahrgang 2022 liegt.”

11. Januar 2021

Die Reisesaison 2020

Ich denke es lief ähnlich wie überall: die Corona-Pandemie hat vieles verändert. Sie hat gerade im Frühjahr für große Unsicherheit gesorgt. Jedoch konnten wir dank des Einsatzes von mehreren Sportsfreunden trotzdem noch eine problemlose Reise durchführen. Insgesamt fand ich die Disziplin aller Sportsfreunde während der Corona-Zeit besonders schön und möchte das hier gern noch einmal positiv erwähnen.

Unsere Reisesaison war okay. Dadurch, dass wir unsere Reiseweibchen (wie auch in den Vorjahren) am 15.02. angepaart und nur überbrüten lassen haben, sind die Weibchen relativ früh gut drauf gewesen. Leider ging es durch Corona viel zu spät in die Saison, sodass die gute Form ohne ausreichend große Belastung langsam verschwand.

Im letzten Drittel der Alttiersaison nahm die Reiseleistung der Weibchen deutlich ab. Wir glauben, dass es mit der parallel bei den Jungtauben aufkommenden JKT zu tun hatte. Denn nur wenn die Tauben top gesund sind, können diese auch auf den Flügen glänzen.

26. Oktober 2018

9. Verbandsmeister auf Bundesebene und trotzdem …

… ist Denis Faber nicht unbedingt zufrieden mit der Alttiersaison 2018. ‚Wie kann das sein?‘, denken sich jetzt vermutlich viele Züchter. Ganz einfach! Dieser 9. Verbandsmeisterschaftstitel ist sehr teuer erkauft. Die Unzufriedenheit der Familie Faber mit den Alttierflügen rührt aus den viel zu großen Verlusten. Der Erfolg wiegt lange nicht so schwer, wie die Trauer über die verlorenen Tauben. Trotzdem zeigten die Faber-Tauben auch 2018, was sie zu leisten imstande sind. Sage und schreibe fünf 1. Konkurse konnten auf den Regionalflügen errungen werden.

20. Oktober 2017

Die 2-fachen Olympiadeteilnehmer 2017

Auf der Brieftaubenolympiade in Brüssel 2017 platzierte sich die Vater-Sohn-Schlaggemeinschaft gleich mit zwei Super-Tauben. In der Klasse D (Allround) waren es das Weibchen „OLYMPIC MARIOLA“ 0901-14-213 und in der Klasse G (Jährige Tauben) die „OLYMPIC MADLEN“ 0901-15-857, welche Deutschland würdig vertraten. Dies sollte aber nicht der einzige internationale Erfolg sein. So wurde die SG Faber im Februar 2017 auch als Gouden Duif-Sieger Deutschland & Superstar des Jahres Mittelstrecke der Zeitschrift „De Duif“ geehrt.

Roland, Mariola und Denis Faber

Namensgeber für die beiden Olympiade-Weibchen sind die Frauen im Hamburger Züchtergespann. Neben Vater Roland und Sohn Denis engagieren sich auch Mutter Mariola, Schwester Madlen und, wenn es notwendig ist, auch Denis’ Freundin Lea bei der Versorgung der Tauben. Taubensport ist hier leistungsorientierter Familiensport.

Fördern und fordern

Bei den Fabers ist die Ausbildung der Jungtauben sehr wichtig. Vor Beginn der Flüge werden die Jungtauben einige Male in den Boxen der Fa. Geraldy, mit Futter und Wasser versorgt, einfach in den Schlag gestellt. So verlieren sie schnell die Angst vor dem Korb.

Denis erzählt: „Wir nehmen an allen Vorflügen der RV teil und fahren privat ca. 10 Mal vor den Preisflügen. Erst kurze Distanzen von 2, 7, 15, 20 km, um dann auf 50 km zu trainieren. Dies beginnen wir, sobald die Jungtauben ziehen. Dies erreichen wir auch, indem wir mit der Fahne die Jungtauben in die Luft bringen. Wir müssen das auch tun, da wir nur einen gemeinsamen Jungtierschlag für drei Gelege haben und die Folgegelege immer wieder die älteren Jungen aufhalten. Auch nehmen wir gerne an Flügen der Nachbarvereinigungen teil. So erreichen wir, dass sich die Jungtauben schon früh auf die eigene Orientierungsfähigkeit konzentrieren. Zwischen den Flügen fahren wir in der Regel einmal die Woche, meistens donnerstags, also am Tag vor dem Einsetzen auf 50 km. Wenn es das Wetter zulässt haben die Männchen und die Weibchen zweimal täglich für ungefähr 45 Minuten Freiflug am Haus. Die Jungtauben kommen einmal täglich, ab Juni zweimal am Tag in die Luft. Sie fliegen freiwillig 1,5–2 Stunden täglich. Wir züchten 150 Jungtiere für den eigenen Bedarf.“

23. Oktober 2016

Taubensport der Superlative

16. Oktober 2015

Gut geflogen, schlecht getippt