Im Gespräch mit Alexander Wendt: Zuchtsaison der Rassetauben

Alexander Wendt ist leidenschaftlicher Rassetaubenzüchter. Er züchtet seit über 10 Jahren Genuine Homer und hatte vorher über Jahrzehnte Mittelhäuser. Wie er zu seinen Tauben kam und wie er der Zuchtsaison begegnet, lest ihr in diesem Beitrag.

Herr Wendt, wie sind Sie zur Rassetaubenzucht gekommen?

„Also eigentlich durch meine Opas, die hatten große Bauernhöfe und die haben immer schon Tauben gehabt. Der eine Opa hat auch im Verein mitgemacht und so hat es sich ergeben, dass ich dann auch Rassetauben hatte. Ich habe Mitte der 80er Jahre angefangen – erst durch den Opa ein bisschen und dann irgendwann allein.“

Welche Rassen züchten Sie?

„Ich habe Genuine Homer seit 2012. Davor hatte ich Mittelhäuser. Bei den Mittelhäusern hat mir der Fortschritt nie gefallen, die wurden immer größer und immer schwerer. Das war eigentlich eine Fleischtaube, die sollte also Leistung bringen. Da wurden ca. 17 bis 18 Junge im Jahr erwartet. Und zum Schluss hatte ich noch 10 von 18 Jungen, da habe ich entschieden: Das funktioniert nicht mehr.

Und dann habe ich mich umgewandt auf Genuine Homer. Den hatte ich vorher schon im Auge, der hat mir schon immer gefallen, aber es hatte sich bis dahin noch nicht ergeben, dass ich an Material rangekommen bin. Und 2012 habe ich mich dann zu dem Entschluss durchgerungen, umzusteigen. Das war auch rückblickend ein guter Schritt.“

Rassetaubenzucht

Wie sieht die Zuchtvorbereitung aus?

„Meine Zuchtvorbereitung sieht zurzeit so aus, dass ich Montag und Mittwoch OptiBreed mit Entrobac im Futter gebe und Freitag OptiBreed und Immunbooster. Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag habe ich das Taubenfit E-50 mit Kräuter-Gemüse-Mix und Calcium am Futter.

Im Wasser habe ich von Montag bis Freitag Darmfit. Samstag und Sonntag gibt es nichts über die Tränke. Das ist das, was ich an Zusätzen nutze. Das Futter ist bei mir zurzeit das Mifuma Fitness, ich schwenke jetzt aber langsam um auf das ZJM Vital, was ich dann bis zur letzten Ausstellung in Leipzig gebe.“

Wann beginnt die Zuchtvorbereitung bei Ihnen, Herr Wendt?

„Die Zuchtvorbereitung beginnt eigentlich schon nach Leipzig, da fange ich an die Tauben runterzufüttern. Sie kriegen dann also durchweg 25 Gramm. An Fitness mache ich noch ein bisschen Gerste mit dran, strecke es also etwas. Das Futter wird abgewogen, da bin ich sehr konsequent, damit ich die Tauben etwas runter kriege. Das hat sich bei mir gut bewährt.

Sie sind trotzdem noch fett und verhungern nicht, wie manche bei der Futtermenge meinen. Zur Zucht kann man schon mal 30 Gramm geben, aber 25 Gramm reichen auch. Wie gesagt, sie sollen nicht zu fett sein und das läuft ganz gut.“

Welche weiteren Vorbereitungen treffen Sie neben der Versorgung noch?

„Ich habe zwei Wochen nach Leipzig Kotproben eingeschickt, ob alles in Ordnung ist. Wenn das der Fall ist, mache ich eigentlich nicht viel.

Hin und wieder mache ich eine Möhrenkur, also eine Möhrensuppe, für eine Woche. Da nimmt man ein Kilo Möhren, zwei Liter Wasser und drei Esslöffel Salz und das lässt man zwei Stunden kochen und gibt dann das Kochwasser. Das macht den Kot schön dick, also das funktioniert super.

Impfungen mache ich eigentlich keine, außer Paramyxovirose und Rota Anfang September vor der Ausstellung. Gott sei Dank habe ich ansonsten nicht so viele Probleme.

Ja und das OptiBreed gebe ich von Anfang an und das klappt wirklich gut. Insgesamt bin ich überzeugt, dass das Konzept von Röhnfried funktioniert und bin absolut zufrieden mit den Produkten. Meine Tauben sind super versorgt!“

Welchen Top-Tipp haben Sie für andere Züchter?

„Also das Wichtigste sind vitale Tauben. Vital und zuchtfreudig sollten sie sein. Darauf sollte man achten, der Rest kommt meiner Meinung nach von allein. Vitale Tauben bekommt man durch Selektion. Ich nehme immer Junge von Tauben, die viele Junge haben und wo es wenig bis keine Probleme gibt. Dann gucke ich außerdem auf die Eiergröße und -form, das sollte schon passen. Und man sollte die Schläge nicht überfüllen, das ist auch ganz wichtig. Lieber ein bisschen weniger und dafür gesunde Tauben.“

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