Die Kokzidiose beim Huhn ist eine weltweit verbreitete Darmkrankheit, verursacht durch bestimmte Einzeller (Protozoen), auch Kokzidien genannt.
Hierbei befallen die Erreger der Gattung Eimeria (E.) den Darmtrakt des Huhns.
Verlauf & Krankheitssymptome
Die Infektion erfolgt durch die Aufnahme sporulierter Oozysten (resistente Dauerform gebildet von den Kokzidien), z. B. über verschmutztes Futter oder Wasser.
Grundsätzlich unterscheidet man aufgrund ihrer Lokalisation drei verschiedene Krankheitsbilder:
- die Blinddarmkokzidiose (auch „rote Kükenruhr“ genannt)
- die Dünndarmkokzidiose
- die Enddarmkokzidiose
Dabei wird die Blinddarmkokzidiose hauptsächlich durch E. tenella, aber auch E. necatrix und E. brunetti verursacht.
Die Erkrankung tritt vorrangig bei Jungtieren im Alter von 6-8 Wochen auf. Alttiere erkranken so gut wie nie daran, sind aber oftmals Träger der Erreger. Insbesondere leiden die Tiere bei einer Infektion mit E. tenella unter einer akuten Entzündung des Blinddarms (hämorrhagische Typhilitis). Betroffene Küken zeigen breiigen, später wässrigen und blutigen Durchfall, reduzierte Futter- und Wasseraufnahme sowie Mattigkeit und ein aufgeplustertes Gefieder. Die Sterberate ist mit 80% sehr hoch.
Die Haupterreger der Dünndarmkokzidiose sind E. acervulina, E. maxima, E. mitis und E. praecox. Aber auch E. necatrix und E. brunetti können an der Entstehung der Krankheit beteiligt sein.
Betroffen sind Hühner aller Altersklassen, jedoch bevorzugt Jungtiere und geschwächte Hühner. Erkrankte Tiere zeigen vorrangig eine Dünndarmentzündung (katarrhalische Enteritis).
Die Enddarmkokzidiose wird hauptsächlich von E. brunetti aber auch von E. gallopavonis verursacht. Auch hier können Hühner aller Altersklassen betroffen sein.
Erkrankte Tiere erscheinen im Allgemeinen matt und abgeschlagen und es können Blutbeimengungen im Kot nachgewiesen werden.
Eine überstandene Kokzidiose oder eine leichte Infektion mit den Einzellern führt zu einer Immunität, sodass ältere Hühner zumeist nicht mehr an einer Kokzidiose erkranken, aber als
Überträger eine Rolle spielen.
Diagnose & Behandlung
Die Oozysten der Kokzidien können relativ einfach mittels mikroskopischer Kotuntersuchung nachgewiesen werden. Anhand der Oozystenhülle ist auch eine Differenzierung des Erregers möglich.
Darüber hinaus können betroffene Darmabschnitte pathologisch untersucht werden. Auch hierbei können Kokzidien mikroskopisch nachgewiesen werden.
Erkrankte Tiere können mit kokzidienwirksamen Medikamenten wie Toltrazuril behandelt werden.
Beachtet werden sollte weiterhin, dass die Oozysten der Kokzidien in der Umgebung sehr widerstandsfähig sind und im Erdboden sowie Kot über Monate bis Jahre hinweg infektiös bleiben können.
Darüber hinaus können die Oozysten durch jegliche belebten und unbelebten Vektoren leicht übertragen werden.
Prophylaxe
Neben der Behandlung erkrankter Tiere bilden Hygiene und die Haltungsoptimierung einen wesentlichen Bestandteil bei der Bekämpfung und Prophylaxe einer Kokzidiose.
Das regelmäßige Desinfizieren, das Vermeiden zu hoher Besatzdichten, sowie die Schutzimpfung der Hühnerküken können das Krankheitsrisiko deutlich minimieren.
Bei der Wahl des richtigen Desinfektionsmittels sollte darauf geachtet werden, dass die Oozysten sehr widerstandsfähig sind und sich deshalb nur wenige Desinfektionsmittel zu Behandlung eigenen.
Zusätzlich empfiehlt sich die Gabe von Vitaminen und speziellen Nährstoffen zur Unterstützung der körpereigenen Abwehrkräfte.
Das Immunsystem spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Erkennung und Beseitigung potenziell krankmachender Erreger.
Gerade bei Küken ist das Immunsystem jedoch noch nicht vollständig ausgebildet und entsprechend anfällig für krankmachende Erreger. Das gilt auch für die Darmflora, die einen wesentlichen Bestandteil des Immunsystem ausmacht.
Probiotika – lebende, gutartige Mikroorganismen – können dabei helfen, eine gesunde Darmflora mit aufzubauen. Kükenglück 2.0. ist ein Ergänzungsfuttermittel, das speziell für die Anforderungen der ersten Lebenswochen der Kükenaufzucht entwickelt wurde. Es enthält lebenswichtige Vitamine wie Vitamin A, D, E und C sowie verschiedene B-Vitamine und essenzielle Spurenelemente. Darüber hinaus sind probiotische Bakterien zur Unterstützung der Darmflora enthalten.
Einen zusätzlichen gesundheitsfördernden Mehrwert bietet die Zugabe von kurzkettigen Fettsäuren, wie sie im DarmFit enthalten sind.
Die hochwertigen kurzkettigen Fettsäuren fördern die Bildung körpereigener Probiotika und unterstützen somit letztendlich das dortige natürliche Gleichgewicht.Die enthaltene Buttersäure wiederum wirkt sich positiv auf das Wachstum der Darmzotten aus. Die man sich als fingerförmige Ausstülpungen des Dünndarms vorstellen kann. Sie dienen der Oberflächenvergrößerung und fördern die Nährstoffaufnahme aus dem Darm. Eine gesunde Entwicklung der Darmzotten führt auch zu einer verbesserten Immunantwort.
Zudem kann die regelmäßige Gabe von Darmwohl unterstützend eingesetzt werden, denn die spezielle Zusammensetzung aus Oregano und Usnea barbata (Bartflechte) wirkt sich positiv auf die Verdauung aus. Obendrein haben diese Pflanzen Eigenschaften, die nachweislich einer raschen Vermehrung von Kokzidien entgegenwirken, welche in der Literatur nachgelesen werden können.