2015, Bollekes Fest

Als die Vater-Sohn-Schlaggemeinschaft 2007 wieder an den Start ging, haben sich viele gefragt, auf welchem Niveau der Schlag wohl punkten würde. Eddy (64) kommt aus dem Bezirk Oudenaarde und erlernte den Taubensport von klein auf. Ein Leben ohne Tauben war nicht denkbar, er stand an der Spitze des Sports und zwar sowohl in Gavere als auch später in Semmerzake. Auf der Höhe seines Ruhms (2004) musste er jedoch seinen gesamten Taubenbestand verkaufen – wegen gesundheitlicher Probleme: „Nie mehr Tauben!“ In seiner Glanzzeit gewann er 6 x 1. National, das haben nur wenige vor oder nach ihm geschafft. Die Ärzte empfahlen ihm alle möglichen Hobbys, aber auf den Taubensport sollte er verzichten. Doch Taubensport hat man natürlich in den Genen und weil sein Sohn Maarten (29) sich mehr und mehr für den Taubensport interessierte, entschieden sich beide zum Neustart!

2015, Bollekes Fest

1. Provinzial – 2. National LIMOGES

1. National Zone A TULLE

2., 4., 20. Preis auf dem Finalflug BELGIAN MASTER (OLR) bei 3 gesetzten Tauben

In ihrem neuen Haus in Kruishoutem, das sie vor etwa 10 Jahren gebaut haben, richteten sie den Schlag zunächst über der Garage ein, dann bauten sie einen kleinen Schlag im Garten und dann noch einen usw. …, bis sie sich entschlossen, wieder zu spielen, und Maarten sich voll und ganz in den Taubensport stürzte. Selbstverständlich hatten sie nichts vergessen – der Sport ist ihnen in Fleisch und Blut übergegangen und sie haben einen Sinn für Qualität. Schon sehr bald erreichten sie schöne Ergebnisse und nach und nach kamen sie auf den alten Stand zurück. So haben sie vor 7 Jahren tatsächlich wieder mit dem Spiel begonnen. Wenn Not am Mann und sehr viel im Schlag zu tun ist, hilft Kurt, Eddys Schwiegersohn, am Wochenende aus.

Bollekes Fest!

Schon oft hat sich gezeigt, dass alles vielleicht viel einfacher ist, wenn man das „Gefühl“ für Top-Qualität hat. Eddy hatte sein Auge auf ein besonderes Weibchen geworfen: „Bolleke“ von José Denoyette aus Oike. Diese „Bolleke“, B 09-4108109, gewann 1. interprovinzial bei einem sehr schweren Flug von Tour gegen 2.257 Tauben, aber auch den 1. ab Roye gegen 664 Tauben – den 8. interprovinzial Tours gegen 2.045 Tauben – den 7. von Ablis gegen 265 Tauben … Nachdem er mit Denoyette Kontakt aufgenommen hatte, zog Bolleke nach Kruishoutem um, wo sie bald eine Ausnahme-Zuchttäubin wurde, so erfolgreich, dass man entschied, auch ihre Eltern zu kaufen.

Bolleke wurde Mutter vom 12. National
Argenton gegen 7.046 Tauben – 53. National Bourges gegen 31.719 Tauben – 69. National
Gueret gegen 13.885 Tauben – 88. National
Châteauroux gegen 21.515 Tauben – Großmutter von 2. National Montluçon gegen 19.298 Tauben – 32 National Tulle –
42. National Bourges – 56. National Poitiers – 74. National La Souterraine

… Dieser „Bolleke-Stamm“ wurde mit Tauben von Marc De Cock (Temse) gekreuzt, meist mit dem Stamm der berühmten Eagle Eye von Erik Limbourg, aber auch mit Tauben, die De-Rauw-Sablon- oder Benny-Steveninck-Blut haben. Außerdem kamen wieder einige Tauben vom Stamm des großartigen Fliegers „Milan“ dazu (dieser Milan war von Marc De Cock gekauft worden).

Das Reiseteam

In ihrem Zuchtschlag gibt es 25 Paare, die Anfang Dezember gepaart werden. Vorbereitend erhalten die Zuchttauben Taubenfit E50 über etwa 10 Tage, weil dies für eine sanfte Eiablage und gute Fruchtbarkeit sorgt. Jeden Tag bekommen die Zuchttauben frische Mineralien (Premium Mineral Zucht), von Vorteil ist hier die Zugabe der Vitamine A und D (Fruchtbarkeit und Entwicklung der Jungen im Nest). Für das Trinkwasser der Zuchttauben wird oft Avidress Plus und Gervit-W eingesetzt, und zwar während der gesamten Brutperiode. Das hält die Tauben auf natürliche und einfache Weise gesund und ermöglicht die problemlose Abfolge mehrerer Runden.

Im Zuchtschlag ist der Bollekes-Stamm inzwischen der wichtigste, und tatsächlich findet man diese Herkunft in 70% der Zuchtpaare. Diese Tauben sind gut in der Hand, haben sehr gutes Gefieder, klasse Augen und eine gute Vitalität.

Die Leutenez-Familie bevorzugt die klassische Witwerschaft sowohl für die Männchen als auch für die Weibchen. In die Saison 2015 gingen sie mit 30 Witwern (75% Jährige) und 16 Weibchen, die ebenfalls nach dem System der klassischen Witwerschaft (die Partner bleiben zuhause) reisen. Im Schlag der Jungtauben gibt es Platz für 100 Jungtiere, die nach „Witwerschaft“ reisen (System der Schiebetür).

Wenn es um die Pflege geht, bekommen alle Tauben aber die gleiche Behandlung. Vor der Saison werden alle Tauben gut trainiert, auch die Alttauben und Jährigen. Viele kurze Trainingsflüge sorgen dafür, dass die Tauben in den Rhythmus für die anstehende Sportsaison kommen. Sie werden 6- bis 8-mal bis 40 km mit dem Auto gefahren. Diese kurzen Trainingsflüge werden mitunter während der Saison wiederholt, aber nur nach schweren Flügen oder wenn deutlich wird, dass die Tauben nicht in Bestform sind. Alle Tauben trainieren einmal täglich. Anfangs werden die Männchen nicht am Morgen hinausgelassen (weil die Temperaturen noch niedrig sind und sie gegen mögliche Kopfkrankheiten geschützt werden müssen), aber sobald der Kalender den Monat Mai anzeigt, sind die Männchen die ersten, die am Morgen trainieren. Die Weibchen trainieren immer in der Mittagszeit. Insgesamt gibt es 3 Abteile: 1 für die Männchen, 1 für die Weibchen und 1 für die Jungtauben. In jedem Abteil wird die Luftfeuchtigkeit über Wärmesteine kontrolliert (max. 65% Feuchtigkeit). So bleibt das Klima im Schlag optimal und die Gefahr von verschiedenen Infektionen ist geringer. Eine wichtige Phase ist für Eddy und Maarten die Mauser, weil sich dann die Federn für die nächste Saison bilden. Darum erhalten die Tauben während dieser Phase täglich Taubengold im Trinkwasser.

Wie sieht der Wochenplan im Leutenez-Schlag aus?

1. Tag nach dem Flug: Elektrolyt 3Plus im Trinkwasser und K+K Protein 3000-Pulver
über das Futter. Sobald die Tauben an Flügen von über 400 km teilnehmen, erhalten sie 1 K+K Protein Dragee direkt nach dem Flug, manchmal auch noch am Morgen danach.

2. Tag nach dem Flug: Avidress Plus und wenn der Flug schwer war, bekommen sie eine Extra-Portion Elektrolyte – Elektrolyt 3Plus in Kombination mit K+K Protein 3000. Diese Mischung ist ideal für den Tag nach dem Flug, und wenn der Flug sehr schwer war, dann auch noch für den Folgetag. Das merkt man daran, dass sich die Tauben viel schneller und besser erholen! Sie werden vitaler, haben guten Appetit und beginnen nach dem Flug wieder schneller mit dem Training …

3. Tag nach dem Flug: B-Vitamine, wahl-weise manchmal Gervit-W. Wenn die Tauben einmal pro Woche Vitamine bekommen, zeigen sie mehr Bereitschaft, zu trainieren. In der Mitte der Woche kommt für einen Tag Jungtierpulver zum Einsatz, was sich positiv auf den Darm auswirkt.

4. und 5. Tag nach dem Flug: In der einen Woche verwenden sie Mumm und in der anderen Blitzform.

Einkorbungstag: klares Wasser.

Sowohl Eddy als auch Maarten finden es wichtig, an einem Plan festzuhalten, auch wenn mal Zweifel bestehen. Ein guter Rhythmus und ein Plan hilft den Tauben langfristig, eine perfekte Grundkondition zu entwickeln. Das spiegelt sich schließlich in regelmäßigen Topergebnissen wider.

3 goldene Tipps der Leutenez-Familie

Stellen Sie eine gute Basis von Qualitätstauben sicher (eine gute Familie ist wichtig).

Topergebnisse werden mit gesunden Tauben erreicht, und dazu braucht es einen Plan. Wenn die Kondition stimmt, kann manchmal eine zusätzliche Motivation das Zünglein an der Waage sein (wie ein zusätzlicher Trainingsflug, etwas Stroh im Schlag …).

Alle Beiprodukte wirken am besten, wenn man sie regelmäßig verwendet. Haben Sie Vertrauen in diese Produkte. Die Familie Leutenez bevorzugt Produkte der Firma Röhnfried, wegen ihrer Professionalität, der wissenschaftlichen Beratung und Zusammenarbeit. Sie machen Ihren Bestand wertvoller.

Schließlich und kurz gesagt – sie glänzen bereits in anderen Schlägen

Die Belgian Masters war Bollekes Fest!

Die Tauben wurden in Chateaudun aufgelassen, eine Entfernung von 367 km bis Nevele. Die ersten beiden Tauben hatten einen guten Vorsprung vor der Gruppe, aber eine dieser Spitzentauben gehörte Eddy und Maarten. Der Zielsprint war sehr knapp – ein Abstand von nur 2 Sekunden zu Raf Luyckx. Der Belgische Meister war ein Spitzentag für Eddy und Maarten; ihre Tauben gewannen den 2., 4. und 20., bei nur drei eingesetzten Tauben, was man ein Spitzenergebnis nennen kann.

Die Silbermedaille beim Belgien-Masters-Finale gehört einem Nachkommen eines Bruders von Bolleken, gepaart mit einem Inzucht-Weibchen ihres eigenen Milan-Stamms.

Der 4. Platz ging an einen Enkel der Bolleken
(müttterliche Linie). Der 20. Platz im Belgien-
Masters-Finale war ein Kind von „Vazquez“, der 2. National Montluçon 2014  gewann und ein Enkel der Bolleken ist.

2. National Montluçon ’14  gegen 19.298 Tauben erringt (Frank Paridaen) Frank, Vater dieser Taube ist ein Sohn des Spitzenpaars „Mauro“ x „Bolleken“.

1. Lokal und 3. Provinzial Bourges ’14 gegen 1.918 Tauben 2014 von Rudi Vandeputte
(DVV-Tauben). Der Vater dieser Taube stammt von einem Bruder von Bolleken.

1.  Clermont 326 Tauben und 1. Fontenay 507 gegen Tauben (17. provinzial gegen 6.150 Tauben) 2012 mit Gaby Vandenabeele.
Vater dieser Taube ist ein Bruder von Bolleken.

Topper des Jahres 2015:

B 12-4215080, “Cavendish”

1. Arras ´15   349 Tauben

1. Limoges ’15   239 Tauben

1. Limoges ’15 prov.  2.244 Tauben

2. Limoges ’15 nat.  8.301 Tauben

1. Tulle `14   125 Tauben

6. Tulle `14 prov. 1.310 Tauben

16. Tulle `14 nat.  5.976 Tauben

4. Limoges ’14     215 Tauben

14. Limoges ’14 prov. 1.943 Tauben

62. Limoges ’14 nat. 7.221 Tauben

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