Atemwegsinfektionen mit Senfölen natürlich begegnen


Gegen jeden Krankheit ist ein Kraut gewachsen. Die Bedeutung dieser Weisheit des bekannten Pfarrers und Naturheilkundlers Sebastian Kneipp gewinnt von Jahr zu Jahr im modernen Brieftaubensport an Bedeutung. Denn immer mehr Bakterien werden resistent gegen klassische Antibiotika. Die sogenannten pflanzlichen Antibiotika rücken deswegen vermehrt in den Fokus unserer Forschungen zur Behandlung von Atemwegsinfektionen.

Neben der Wirkung gegen Bakterien, finden wir häufig auch eine Wirkung gegen Pilze und Viren. Nebenwirkungen von pflanzlichen Antibiotika beobachtet man dagegen kaum oder sie sind nur gering. Resistenzbildungen sind bisher sogar gänzlich unbekannt. Ein weiterer Vorteil der natürlichen Antibiotika: Sie schädigen die mit uns im Einklang lebenden nützlichen Bakterien, z.B. die Darmbakterien, nicht und stärken dadurch indirekt unsere Abwehrkräfte. Daher eignen sich pflanzliche Antibiotika auch besonders gut zur Vorbeugung. So ganz nebenbei versorgen sie den Organismus zusätzlich noch mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und anderen Vitalstoffen.

Wirkungsweise der pflanzlichen Antibiotika

Stark antibiotisch wirksame Stoffe finden wir bei allen Kreuzblütlern (z.B. Meerrettich) und sehr vielen Liliengewächsen (z.B. Knoblauch). Die hemmenden Wirkungen sind meist auf die enthaltenen Schwefelverbindungen und ätherischen Öle zurückzuführen. Erst unsere modernen Verfahren ermöglichen es, die Naturstoffe wirkungsvoll einzusetzen.

Kapuzinerkresse und Meerrettich werden in der traditionellen Klostermedizin aufgrund der heilenden Wirkung ihrer Inhaltsstoffe – der Senföle – seit Jahrhunderten zur Behandlung von Atemwegsinfektionen verwendet. Aber erst durch Züchtung und einen kontrollierten Anbau können hohe Konzentrationen der Senföle in der Heilpflanze erreicht werden. Senföle wirken sich hemmend auf das Wachstum von Krankheitserregern aus.

Das Benzylsenföl der Kapuzinerkresse zeigt eine breite antibakterielle Wirkung im grampositiven und gramnegativen Bereich. Zur Erklärung: Grampositive und gramnegative Bakterien unterscheiden sich in ihrem Aufbau. Zu den grampositiven Bakterien zählen beispielsweise Streptokokken und Staphylokokken, zu den gramnegativen E.Coli und Salmonellen.
Das Allylsenföl aus der Meerrettichwurzel zeigt eine gute Wirksamkeit im gram-positiven Spektrum die Bakterien die oft an Atemwegsinfektionen beteiligt sind, während das 2-Phenylsenföl ein erweitertes Wirkspektrum im gramnegativen (E.Coli und Salmonellen) Bereich zeigt. Beide Pflanzenstoffe zusammen bilden somit eine besonders wirkungsvolle pflanzliche Alternative zu chemischen Antibiotika.

Um diese äußerst erfolgreichen Wirkstoffkombinationen noch zu verbessern und synergistische Effekte zu nutzen, gibt es die Möglichkeit, auf weitere Pflanzenstoffe zurückzugreifen. So ist zum Beispiel eine entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaft von Kurkuma bekannt, die sich die Menschen in der traditionellen Naturheilkunde vieler fernöstlicher Länder seit jeher zu Nutzen machen.

Kombinationen aus Kurkuma, Kapuzinerkresse und Meerrettich sollten noch mit einem Mariendistel Extrakt in Pulverform angereichert werden, denn dieses enthält Silymarin, welches entgiftend wirkt und in der Humanmedizin lebertherapeutisch eingesetzt wird. Wie man heute weiß, spielt die Leber als Hauptstoffwechselorgan eine bedeutende Rolle, da spezialisierte Viren (z.B. Adenoviren) auch die Leber direkt befallen und sie schwächen. Außerdem werden viele Stoffwechselprodukte und Medikamente über die Leber abgebaut, weshalb sie einen besonders Schutzstatus hat.

Im Gegensatz zu den klassischen Antibiotika, können diese natürlichen Wirkstoffe auch Viren, Hefen und Pilze abtöten – und zwar genau dort, wo die Infektion erfolgt. Denn die Senföle gelangen schon im oberen Darmabschnitt ins Blut. Somit werden die natürlich vorkommenden „guten“ Darmbakterien nicht angegriffen. Sie sind im Darm für die Verdauung und für ein funktionierendes Immunsystem besonders wichtig. Nach ihrer Aufnahme ins Blut zirkulieren die Senföle, an Eiweiße gebunden, im Kreislauf und reichern sich schließlich in den Ausscheidungsorganen, den Harnwegen und der Lunge, an. Die Durchblutung der Zielorgane kann noch mit durchblutungssteigernden pflanzlichen Substanzen, wie z.B. das Capsaicin, welches aus der Chilischote stammt, intensiviert werden.

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