Rik Cools arbeitet als technischer Berater in einer Schule in Aalter. Seit 2005 reist er mit den Tauben unter eigenem Namen und es war seitdem wie ein Märchen. Er nahm Kontakt mit Gaby Vandenabeele auf und machte Gemeinschaftszuchten, die im absoluten Erfolg mündeten. Besonders die Linienkombination aus „Bliksem“ x „Frieda“ und „Bliksem“ x „Bieke“ waren exzellent. Ebenfalls war die Verstärkung aus der Linie des „Victor“ von Antoine Benoot aus Nazareth sehr erfolgreich. Trotz dieser Toptauben machte er noch weitere Gemeinschaftszuchten mit Chris Debacker und Beveren-Leie und diese waren ebenfalls von Erfolg gekrönt.
Die alte Basis, die Vandenabeele-Tauben, machen sich sehr gut als Inzuchttauben, aber noch besser sind sie als Kreuzungen. Momentan kann man sagen, dass der Bestand von Rik Cools zu 80% auf Tauben von Gaby Vandenabeele aufgebaut ist. Seine Tauben müssen jede Woche an Flügen zwischen 300 und 600 km teilnehmen. Idealerweise wären diese Flüge alle 10 Tage, aber das belgische System ist so aufgebaut, dass nur am Wochenende geflogen wird. Von daher kann er entweder jede Woche oder alle zwei Wochen einsetzen. Ein Flug, der nur alle zwei Wochen durchgeführt wird, führt dazu, dass die Weibchen einfach zu paarig werden.
Das Spiel mit den Weibchen
Rik Cools spielt seine Weibchen sehr erfolgreich, und nannte uns folgende Kriterien, die ihm dabei wichtig sind:
Die Herkunft:
Die Weibchen wurden über Jahre schon in diesem System selektiert, deshalb paaren sie sich nicht untereinander.
Das Futter:
Rik Cools bevorzugt eine leichte Mischung bis Dienstagabend und danach beginnt er seine Tauben mit extra Mais, Sonnenblumenkernen und Erdnüssen langsam aufzufüttern.
Das System:
Die Weibchen müssen jede Woche in den Korb. Sie müssen schnell regenerieren und fressen sehr gut. Die ersten beiden Tage nach dem Flug werden die Weibchen knapp gefüttert und im Wasser befindet sich Avipharm und Mumm. Nach diesen beiden Tagen hat Riks Mannschaft schon wieder eine sehr gute Kondition. Die Weibchen können sich frei auf dem Schlag bewegen. Auf dem Schlagboden befinden sich Holzroste und vor den geschlossenen Zellen ist ein Dreieckssitz. Interessant ist, dass immer ein Platz mehr zur Verfügung steht, als Tauben auf dem Schlag sind. Das fördert die Motivation der gesamten Truppe.
Nach der Saison ziehen alle Weibchen in eine große Voliere um, in der die Tauben in Ruhe mausern können. In der dieser Zeit erhalten sie eine gute Mausermischung, Sämereien, regelmäßig Taubengold ins Trinkwasser und Hessechol zusammen mit Pavifac-Bierhefe über Futter.
Ende November ziehen die Tauben im Reiseschlag eine Runde Jungtiere groß. Wenn diese 12 Tage alt sind, werden die Weibchen wieder in der Voliere einquartiert. Mitte Februar kommen sie wieder in den Reiseschlag und dann beginnt der tägliche Freiflug am Morgen und am Abend. Anfang April werden die Weibchen dann für kurze (ca. 30 km) Trainingsflüge privat weggefahren. Danach fliegen die Tauben von 100 km…Clermont…Ablis… Orléans…Tours und Bourges. Wenn die Flüge normal verlaufen, fliegen sie dann jede Woche von 300-600 km. Nach einem sehr schweren Flug kann es auch mal sein, dass die Weibchen nur einen Flug zwischen 100 bis 200 km fliegen müssen.
Die Zusätze:
Wenn die Tauben nach Hause kommen, dann haben sie Mumm und Avipharm im Trinkwasser. Am Tag nach dem Flug gibt es Gervit-W und danach dann zwei Tage Avidress Plus. Ein Tag vor dem Einsetzen bekommen die Tauben dann Bt-Amin forte oder Blitzform. Zwei Wochen vor der Saison
beginnt Rik damit, seinen Reisetauben Carni-Speed zu geben und ab diesem Zeitpunkt gibt er es ihnen täglich. Er ist der Überzeugung, dass die Tauben damit schneller regenerieren und damit einfach mehr Energie haben. Weiterhin hat er sehr gute Erfahrung damit gemacht, seinen Reisetauben eine Woche lang Blitzform zu geben. Davon kommen die Tauben in eine super Verfassung und bekommen ein rosarotes Brustfleisch. Sowohl bei den Jung- als auch bei den Alttauben setzt Rik sehr viel auf das Jungtierpulver. Selbstverständlich bekommen die Tauben auch täglich frische Mineralien wie Reise-Mineral und Zucht & Mauser-Mineral.
Die Jungen
Rik startet jedes Jahr mit 70 bis 90 Jungtauben auf zwei Schläge verteilt. In den Monaten Juli und August hat er mehr Zeit, sich den Jungtieren zu widmen. Die Jungen werden verdunkelt und über die Schiebetür-Methode motiviert. Der Versorgungsplan unterscheidet sich nicht von dem der Alttiere bis auf die Tatsache, dass sich täglich Avidress Plus im Trinkwasser befindet und das Futter zwei bis dreimal pro Woche mit Jungtierpulver abgetrocknet wird.
Die wichtigsten Regeln:
- Die gute und gesunde Taube:Das soll heißen, dass eine gute Taube nicht wöchentlich Medikamente benötigt. Gewinner werden meistens aus Siegern geboren. Aber als erstes müssen sie auf den Flügen zeigen, dass sie Champions sind.
- Regelmäßigkeit: Vielleicht ist es hier in Ruiselede etwas altmodisch, aber es ist ein sehr wichtiger Aspekt. Man sollte Respekt vor dem Biorhythmus der Tauben haben.
- Das Futter: Es sollte leicht aber ausreichend sein. Das ist die Regel für die Reisemannschaft.
- Medizinische Begleitung: Vor der Zucht, vor der Altreise und vor der Jungreise werden umfangreiche medizinische Kontrollen durchgeführt.
- Eine Basis bilden: Die Abstammung der Tauben ist sehr wichtig, wenn man sich eine Basis aufbauen will. Man muss die Familie betrachten: Je mehr Gewinner darin enthalten sind, desto weiter kommt man damit.
- Perfekter Schlag: Trocken und mit viel Sauerstoff, so sollte er sein. Nur ein paar Tauben pro Abteil ist die optimale Besatzdichte.
- Die Weibchen: Rik ist noch berufstätig und deshalb hat er sich dazu entschieden, nur eine geringe Anzahl von Weibchen zu spielen. Eine Spezialisierung ist immer sinnvoll.
- Die Tauben: Die Taube sollte einen starken Körperbau und weiche Federn haben.
- Spezialisierung: Man sollte versuchen, in der Disziplin erfolgreich zu sein, in der man am meisten Spaß hat. Dabei sollte man immer streng selektieren.
Rik möchte Anfängern noch einen Tipp mit auf den Weg geben:
Topper 2016:
Wie eingangs erwähnt, konnte Rik den 2. Platz beim Belgien Masters in Nevele nach Hause bringen. Welche Taube brachte Rik die 15.000 _ Preisgeld ein? Väterlicherseits hat er die „Christa“ als Großmutter. Diese Ausnahmetaube war 2012 die beste belgische Taube über vier Nationalflüge hinweg und 2013 sogar die beste belgische Taube über sechs Nationalflüge. Mütterlicherseits stammt dieses As aus einer Kreuzung Rik Hermans und Willem De Bruyn.
Beste Flüge von 2015-2016
- Clermont’15 gegen 6559 Tauben: 1., 2., 4., 5., 7., … (14/23)
- Tours ’15 gegen 2122 Tauben: 3., 7., 36., 70., … (9/16)
- Tours’16 gegen 387 Tauben: 1., 2., 8., 10., … (11/18)
- Châteauroux’16 gegen 516 Tauben: 1., 6., 10., 22., … (9/14)
- La Souterraine’16 gegen 137 Tauben: 1., 2., 3., 10., … (9/13)
- Châteaudun’16 gegen 196 Tauben: 1., 2., 7., 13., … (14/23)