Ein besonderes Ereignis für die weitere taubensportliche Laufbahn war sicherlich die Begegnung mit Alfred Berger, der im benachbarten Düsseldorf zu der Zeit mit spektakulären Erfolgen auf sich aufmerksam machte. Der Beginn einer anhaltenden Tauben-Freundschaft.
Die Tauben
Der Zuchtschlag der Schlaggemeinschaft beherbergt selbstverständlich eine Ansammlung von Klassetauben, wie man sie nur selten findet.
Da bereits vor ihrem Zusammenschluss beide Sportfreunde über erstklassige Tauben verfügten, lag eine Leistungssteigerung auf der Hand. Über Jahrzehnte hatte Günter Krouß mit seinen Bostyn- und Grondelaers-Tauben, ergänzt durch Tauben von Gummar Leysen, Gaby Vandenabeele, Toni van Ravenstein meist über Gerhard Peeters aus Walbeck, eine leistungsfähige Zuchtkolonie geformt. So zieht sich der Name Gerhard Peeters wie ein roter Faden durch die Bestandsübersicht des Schlages. Die Stammtauben von Alfred Berger und einige Zuchtasse aus dem alten Bestand von Heinrich Wanders brachte Stephan Grotzsch in den neuen Zuchtbestand. Heute finden wir in den Abstammungen der erfolgreichsten Tauben die Linien der „WONDERASKE“ von Leo Heremans über Wolfgang Röper und der besten Vandenabeele-Linien über Meckbach durch Freund Manfred Doemges, die für absolute Spitzenpreise in Serie stehen.
Ständig werden Tauben bester Linien eingeführt, aber auch die eigenen Top-Tauben werden im Alter von 4 Jahren in den Zuchtschlag genommen. Auch werden die Tauben, auch erfolgreiche Paare, jedes Jahr neu verpaart.
„Erfolgreiches Bewahren und Neues probieren“, heißt hier die Erfolgsformel.
„Wir haben viel Vertrauen in unsere eigenen Tauben“, so sind sich beide Züchter einig.
Die Alttauben
Seit Gründung der Schlaggemeinschaft wird sowohl mit Vögeln als auch Weibchen gereist. Der Gartenschlag verfügt über 35 Zellen, die während der Woche geschlossen bleiben. Vor jeder Zelle befindet sich ein Dreieckssitz. Hier sitzen in der Regel die 35 Reiseweibchen. „Ein Paaren der Weibchen ist in den Jahren kaum vorgekommen, da die Weibchen total auf ihre Zelle fixiert sind. Eine kleine Voliere vor dem Schlag erlaubt es den Weibchen jedoch auch zu wechseln“, fasst Stephan zusammen. Die Partner der Weibchen werden nicht gereist, ebenso die Weibchen, die an die ca. 40 Reisevögel gepaart sind, welche von Schlägen über einer Doppelgarage gereist werden.
„So ist immer ein Empfangskomitee zu Hause“, beschreibt Stephan dieses System.
Alle Tauben werden „trocken“ geschickt. Die erste Anpaarung erfolgt Mitte Februar, die zweite Anfang April. Dann wird auch mit dem Training begonnen. Hier in Meerbusch wird jedoch nicht privat trainiert. Obwohl die Tauben ab September keinen Freiflug bis kurz vor Reisebeginn haben, werden sie dann sofort auf den Trainingsflügen der Reisevereinigung gesetzt.
Wichtig ist der SG eine schnelle Regeneration der Reisemannschaft nach den Wettflügen. Stephan glaubt jedoch auch, dass die Fähigkeit zur Regeneration auch genetisch gegeben ist. So sieht er gerne, wenn Tauben trotz hoher Anstrengung schnell wieder in Top-Verfassung sind. Um diese natürliche Fähigkeit zu unterstützen, wird nach den Wettflügen eine Tränke mit 15 ml Bt-Amin forte, 10 ml Carni Speed, 1 gehäuften Teelöffel Mumm als zusätzlichem Energieträger und 10 ml Rotosal für die schnelle Regeneration – alles zusammen in 1 Liter Wasser kombiniert – gereicht. Alle 2 bis 3 Wochen wird Avisana unmittelbar nach dem Flug ergänzend verabreicht.
„Dies ist eine optimale Kombination aller notwendigen Wirkstoffe, um die Reisetauben sofort nach den Flügen wieder auf die kommende Aufgabe vorzubereiten. Daraus ergibt sich ein unschätzbarer Vorteil“, so beschreibt Stephan sein Versorgungskonzept nach der Rückkehr der Reisetiere.
Die Jungtauben
Die Jungtauben sitzen in einem Jungtierschlag, welcher mit Kotbändern versehen ist. „Es wird mit Gardinen verdunkelt. Wichtig ist aber, dass immer frische Luft von vorne eintreten kann. Auch, dass sie tagsüber ganztägig in der Voliere sitzen können, ist für uns entscheidend“, so Stephan. „Übrigens versprühen wir täglich das Produkt Bio-Airfresh und alle 2 Wochen Avibac in alle Schläge. So binden wir den Staub und damit auch ggfs. krankmachende Keime“, ergänzt Stephan.
Die Jungtauben werden so früh wie möglich gegen Paramyxo und Pocken geimpft. So wird eine Ausbildung des Immunsystems gefördert.
Selbstverständlich ist eine optimale tägliche Versorgung der Jungtauben bei unserem Meerbuscher Erfolgsduo gegeben. Und hier kommt die Freundschaft zu Alfred Berger und die Mitarbeit im Röhnfried Racing Team ins Spiel.
Die Jungtauben bekommen täglich Avidress ins Trinkwasser, 1 x pro Woche Blitzform, daneben Moorgold, Jungtierpulver und Entrobac.
„Dies ist vollkommen für ein gutes Wachstum und eine Gesunderhaltung ausreichend“, lässt Stephan uns wissen.
„Stephan analysiert alles sehr gewissenhaft, geht seinen eigenen Weg, ist innovativ und hilft uns dadurch, die Marke Röhnfried positiv weiterzuentwickeln“, so fasst Alfred Berger die persönlichen Eigenschaften des Züchters Stephan Grotzsch zusammen.