Traurige Ereignisse überschatten den Taubensport

So könnte man eine Saison beschreiben, wie sie Hans-Paul Eßer aus Nievenheim/Düsseldorf erlebt hat. Während der Hausbau ständige Fortschritte macht und der Taubensport in Hans-Paul Eßer einen leidenschaftlichen Anhänger hat, so gibt es doch Schattenseiten in einem wunderbaren Hobby. Das Reisegeschehen findet weiterhin im Regionalverband 413 Rhein-Ruhr-Grenzland in der Reisevereinigung Nievenheim statt. Hier erwartet einen jährlich starke Konkurrenz beim Spielen um die Meisterschaften. Es werden immerhin bei dem ersten Regionalflug 10.768 Tauben gesetzt.

Das neue Taubenjahr 2015 begann bei unserem Sportsfreund Hans-Paul Eßer mit einer sehr traurigen Geschichte. Wie eigentlich allen Taubenzüchtern bekannt, überschattete ein gemeiner Einbruch in die Schlaganlage von Hans-Paul sein neues Reisejahr. Zwei Nächte vor Heilig-abend wurde wohl eine der besten Tauben Deutschlands, wenn nicht sogar „DIE“ beste Taube der Bundesrepublik gestohlen. Was in einem Liebhaber vorgeht, dem solches widerfährt, ist, denke ich, jedem Züchter klar. Wer macht das? Warum? Wieso? Warum ausgerechnet ich? All diese Fragen wird man sich wahrscheinlich stellen. Leider findet man keine richtigen Antworten. Macht der Taubensport so etwa Spaß?

Ich denke nicht!

Alle Bemühungen, die angestellt wurden, um das Super „AS 969“ wiederzubeschaffen, sind bisher ohne Erfolg geblieben. Es war definitiv wohl die Lieblingstaube unseres Erfolgszüchters. Geschätzter Wert des
„AS 969“ 150.000 Euro. Verkauft hätte man ihn nie. Er wurde hier gezüchtet und zum Weltruhm gebracht und hier sollte er auch bleiben. All die Angebote der Superreichen wurden abgelehnt, es bestand einfach eine besondere Beziehung zu diesem Ausnahmetier. Wenn das passiert, ist zuerst alles nebensächlich, was man sich so vorstellen kann. Da denkt keiner mehr an die anstehende Reisesaison oder die geplante Zucht 2015. Schade, dass es solche Dinge in unserer Gesellschaft gibt, dass vermeintliche Züchterkollegen jemanden besuchen, um anschließend eine Taube zu stehlen. Da wundert es nicht mehr, dass mancher Top-Züchter niemanden mehr auf seine Schlaganlage lässt.

Weitere Tauben wurden übrigens nicht gestohlen, sondern ausgerechnet der „AS 969“. Dem Taubensport ist man natürlich weiterhin treu geblieben. Bei den Alttierflügen konnte Hans-Paul wieder sagenhafte 8 erste Preise gewinnen und wieder die ersten 4 As-Weibchen in der Reisevereinigung stellen. Auch im Jahr 2015 lautete das Motto: „Alle Tauben werden gesetzt!“ Die totale Witwerschaft wird hier in Düsseldorf weiterhin praktiziert und das, wie immer, erfolgreich! Am Ende der Saison stand der Titel des 1. RV-
Meisters 2015 und da wäre so mancher mächtig stolz.

Am Beginn einer Reisesaison werden an die 100 Tauben zum Einsatz gebracht.

Für den Nachwuchs sorgen ca. 25 Zuchtpaare, wobei auch von den Reisetauben Junge gezüchtet werden. Es werden insgesamt 120 Junge für den eigenen Bedarf abgesetzt. Gezüchtet werden die jungen Tauben bereits im Winter, damit im Frühjahr genügend Zeit vorhanden ist, um die Reisemannschaft in Top-Form zu bringen. Dabei ist ein regelmäßiges Strecken-
training absolut von Vorteil. Vor Beginn der Saison werden die Tauben 15-mal privat antrainiert. Alle Schläge werden im Frühjahr gründlich gereinigt und vom Staub befreit. Auch während der Saison wird auf eine Staubfreie Atmosphäre im Taubenschlag besonderen Wert gelegt. Dadurch sind die Atemwege weniger belastet und die Taube ist in der Lage, ihr Leistungsvermögen voll abzurufen. Der Sauberkeit könnte man noch die Schlagworte Luft, Licht und Widerstandskraft hinzufügen.

Um die nötige Widerstandskraft zu stärken, setzt man hier in Nievenheim unter
anderem auf die Produkte der Firma Röhnfried. Aufbau der Widerstandskraft beginnt bereits mit der Mauser. In dieser Zeit sollten die Tauben möglichst viele Vitamine, Spurenelemente, Aminosäuren bekommen. Besonders geeignet sind hier die schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin, Sorbitol und Cholin. Das Methionin ist in großen Mengen in den Federn der Tauben enthalten, wodurch es essentiell für eine fehlerfreie Mauser ist. Um dies zu erreichen, benutzt man Hessechol, dieses Produkt umfasst eben alle diese Eigenschaften und hilft den Tauben bereits im Herbst, gut durch die Mauserzeit zu gelangen. Gerade in dieser Zeit ist auch der Einsatz von Gritmischungen in verschiedenster Art zu empfehlen. Dabei kommt hier auch Premium Mineral Reise und
Premium Mineral Zucht auf den Taubenschlag. Bei diesen Gritmischungen handelt es sich um reine Naturprodukte, mit Oregano und Kräutern (z.B. Bockshornklee, Aloe, Salbei, Thymian und Chinarinde) der Herba-San-Formel. Sie sind ausgestattet mit allen lebensnotwendigen Mineralstoffen und Spurenelementen sowie wertvollen Wirk- und Vitalstoffen. Durch die hervorragende Akzeptanz ist auch in der Reisesaison sichergestellt, dass die Tauben ausreichend Mineralstoffe aufnehmen. Die Vitalstoffe und wertvollen Kräuter stimulieren die Verdauung und den Stoffwechsel, wodurch die Flugleistung positiv beeinflusst wird.

Während der Reisezeit gilt als unverzichtbar unser Blitzform. Nach Meinung des Spitzenzüchters ist dieses Produkt für eine Top-Kondition der Tauben einfach ein Muss. Die Tauben gelangen regelrecht in eine Top-Form. Des Weiteren bekommen sie saubere Kehlen, glänzende Augen, schneeweiße Nasenwarzen, glänzendes Gefieder und rosarotes Brustfleisch mit Formflecken. Die Gesundheit wird durch das leichtresorbierbare Jod und Eisen wesentlich verbessert und die Abwehrkraft sowie die Vitalität werden gesteigert. Das enthaltene organische Eisen sorgt für die Bildung von roten Blutkörperchen, die den Sauerstofftransport im Blut leisten. Bei Hans-Paul wird Blitzform wöchentlich über das Futter der Reisetauben gegeben.

Um die Atemwege ohne Antibiotika freizuhalten, setzt man in Düsseldorf die Augen- und Nasentropfen Avisana ein. Dies praktiziert man hier schon seit 2014 und befindet es für gut. Die Tränenkanäle sind frei und es ist eine natürliche Methode, um die Atemwege freizuhalten. Kein lästiger Schleim, der die Tauben bei der schnellen Heimkehr zum Heimatschlag negativ beeinflusst. Der Einsatz von Antibiotika ist, seitdem Avisana eingesetzt wird, nicht mehr nötig.

Ein anderer Erfolgsfaktor ist bei
Hans-Paul Eßer die Zucht der Tauben. Hier wird ganz besonderer Wert auf absolutes Top-Material gelegt. Die Ausgangstauben für die Zucht müssen einfach Spitzentauben sein, deren gesamte Familie durch Top-Leistungen auf sich aufmerksam macht. Eben eine solche Leistungsdichte ist hier zu bewundern. Tolle Tauben, die sich alle ähnlich sind, gerade von ihrer Ausstrahlung und der Handbeurteilung. Man merkt sofort, dass diese Tauben aus einem Guss sind.

Besonders zu erwähnen sind hier die Meisterschaftstauben des Jahrs 2015. Die 05369-14-4003 W, 1. As-Weibchen des Verbandes in der RV, 5 Preise mit 417,61 As-Punkten stehen auf ihrem Konto. Sie erringt insgesamt 11 Preise und hat bereits einige Spitzenpreise auf ihrem Konto u.a. 1., 1., 1., 2., 2., 4., 11., 17., …! Sie ist eine Tochter des „South African King“, der nicht nur ein hervorragender Reisevogel war, sondern auch als ausgezeichneter Zuchtvogel auf sich aufmerksam macht. Die Mutter ist 04224-08-222 W, sie war ebenfalls eine Spitzenfliegerin, jährig erzielt sie 10 Preise
mit 820,41 As-Punkten und zweijährig
erringt sie 12 Preise.

Das zweitbeste Weibchen der RV ist die 0986-11-135 W, sie ist eine Vollschwester des „South African King“, der ja wie beschrieben der Vater der 05369-14-4003 W
ist. Sie fliegt 11 Preise mit 745,76 As-Punkten. Ihr Vater ist der 0672-07-640 V, er selbst fliegt Spitze mit 1./2.363 Tauben und 1./1.820 Tauben. Gezogen ist er wiederum aus dem 17. As-Vogel auf Bundesebene bei Rudi Heinen (0151-02-65 V)!! Die Mutter der „135“ ist die 05369-07-511 W,
sie fliegt 4 Jahre hintereinander zweistellig und geht auf die alte Linie des „Hächler“ (02930-97-1029)!

Wie stark diese Taubenfamilie ist, zeigt das folgende Beispiel. Die beste jährige Täubin der RV, 05369-14-64 W, stammt ebenfalls aus der oben beschriebenen 05369-07-511 W!!!!! Die „64“ fliegt 11 Preise mit 737,46 As-Punkten. Ihr Vater ist der 05369-08-651 V, ein Enkel des „36“ von Günter Prange. Dieser „651“ ist ein Top-Vererber und natürlich auch ein super Reise-As gewesen. Als Jähriger glänzte er mit 12/12 Preisen und sagenhaften 1.153,61 As-Punkten. Seine Tochter (05369-10-744 W) fliegt ebenfalls 1., 4., 5., 12., 14., 16. …!

Um die Familienzucht dieser Extraklasse abzurunden, möchte ich euch noch das 4. beste Weibchen der Reisevereinigung vorstellen. Die 05369-12-1043 W fliegt 11 Preise mit 888,16 As-Punkten und ist wiederum eine Tochter vom letzten Sohn des „Hächler“ (0672-08-339). Ihre Mutter ist keine Geringere als eine Tochter vom „AS 969“.

 

Man sieht einfach, dass hier eine perfekte
Versorgung der Tauben und absolutes Spitzenmaterial zusammentrifft. Was dabei herauskommt, konnte in den letzten Jahren bewundert werden. Das Zuchtziel, nur aus absoluten Spitzenfliegern und Leistungsfamilien wieder 1. Konkurssieger und As-Tauben zu züchten, ist klar erkennbar. Damit wird man auch in Zukunft jedes Jahr bei den Top-Schlägen in Deutschland zu finden sein.

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