Ob er es möchte oder nicht, Dirk van Dyck wird lebenslang mit dem weltberühmten 6246005-95, dem „Kannibaal“, der im Jahr 1996 1. Nationale As-Taube auf der Mittelstrecke geworden ist, in Verbindung gebracht werden. Trotz zahlreicher Angebote blieb dieser Ausnahmevogel in Zandhoven und jetzt, 20 Jahre später, ist er der absolute Stammvogel von Dirk. Seine Kinder, Enkel und Urenkel zogen über die ganze Welt und wurden dort phänomenale Reise- und Zuchttauben. Eine Legende war geboren. Mittels In- und Linienzucht hielt Dirk van Dyck das Blut des „Kannibaal“ frisch und präsent in seinem Bestand. Dieses Blut tragen heute zahlreiche nationale As-Tauben und Olympiatauben über die ganze Welt verteilt in ihren Adern.
Nur zur Erinnerung: der „Kannibaal“ flog folgende Spitzenpreise:
1. Marne gegen 856 Tauben
1. Dourdan gegen 727 Tauben
1. Dourdan gegen 694 Tauben
1. Noyon gegen 157 Tauben
3. Dourdan gegen 1060 Tauben
7. Orléans gegen 5140 Tauben
7. Dourdan gegen 1004 Tauben
Obwohl er dieses goldene Blut in seinen Händen hielt, war er immer auf der Suche nach Verstärkungen. Diese fand er bei Op de Beeck-Baetens, Marcel Wouters, Gaston Vandewouwer, Marina Vandevelde, L., B., und J. Geerinckx, Leon Van Den Brandt, Marcel und Gunther Vercammen, Jos Vercammen und Leo Heremans.
Eine der wichtigsten Neueinführungen war der berühmte „Di Caprio” von Leo Heremans. Der Vogel flog sieben Mal im ersten Hundertstel einen Preis (1. gegen 1928 Tauben – 1. gegen 1580 Tauben – 1. gegen 1278 Tauben – 3. gegen 1267 Tauben – 3. gegen 658 Tauben – 8. gegen 2622 Tauben – 12. gegen 1583 Tauben – …) und wurde Vater vom „Olympic Niels 6338005-08”. Dieser wiederum wurde 3. Olympiataube der Kategorie A in Nitra 2013.„Olympic Niels” hat ebenfalls schon wieder eine herausragende Nachzucht gebracht, nämlich die “6241317-14”. Sie ist wahrscheinlich die beste Reisetaube der letzten beiden Jahre im Bestand von Dirk. Mütterlicherseits kommt sie aus der Inzucht-Linie des „Kannibaals“ zusammen mit der Gladiator- Linie von Bart Gladiator Geerinckx.
Die 317 fliegt bisher 28 Preise und darunter achtmal im 1. Hundertstel.
1. Souppes gegen 532 Tauben
1. Quiévrain gegen 431 Tauben
1. Noyon gegen 309 Tauben
2. Souppes gegen 1335 Tauben
3. Quiévrain gegen 369 Tauben
4. Souppes gegen 1879 Tauben
6. Melun gegen 1212 Tauben
27. Souppes gegen 3223 Tauben
Darüber hinaus flog sie auch noch 13 mal im 1. Zehntel (Alle diese Preise ohne Verdopplungen!).
Eine Fülle an Schlägen
Bei Dirk stehen viele Schläge auf dem Hof, aber Dirk van Dyck weiß was er tut und er tut es so einfach wie möglich. Er versucht, sein System so nah wie möglich an die Natur anzupassen. Jeder Schlag hat viel frische Luft und die Tauben sind in Gruppen eingeteilt; ein Schlag für Quiévrain, ein Schlag für Noyon, ein Schlag für die Mittelstrecke und ein Schlag für die schwere Mittelstrecke. Die Tauben werden unterschiedlich gepaart, um die Topform des Bestandes so weit wie möglich über die Saison aufgefächert zu haben. Alles basiert auf einem sehr ausgeklügelten System von Dirk.
Zum Bestand zählen ca. 40 Zuchtpaare, die zu 85% auf den Ausnahmevogel “Kannibaal” zurückgehen. Um diese Zuchttauben gesund zu halten, benutzt er viel frischen Grit (Lecker-Stein und Zucht & Mauser-Mineral), jeden Tag Avidress Plus und in regelmäßigen Abständen Gervit-W und UsneGano.
Das System
Dirk folgt dem System der klassischen Witwerschaft, bei dem der Partner jeweils zu Hause bleibt. Wenn die Tauben vom Flug nach Hause kommen, können sie sich erst kurz erholen und erst dann dürfen sie zu ihrem Partner. Das hält Dirk für sehr wichtig, ganz besonders in Hinblick auf das Spiel mit den Weibchen. Vor der Saison müssen 50% der Reisevögel ein Jungtier aufziehen. Nach dieser Zucht werden die Zellen geschlossen und die Vögel müssen auf Dreiecken vor ihren Zellen sitzen. Ab diesem Zeitpunkt startet das Training und die Tauben bekommen vier Wochen am Stück jeden Tag
Hexenbier. Für Dirk ist es eines der besten, wenn nicht das beste Produkt, denn davon bekommen die Tauben schönes, rosarotes Brustfleisch und lassen viele alte Daunen fallen. Aber auch in der Reisesaison wird Hexenbier zur Erhaltung der Basiskondition eingesetzt. Von Anfang Oktober an haben die Tauben die Möglichkeit, entweder im Schlag oder in den vorgebauten Großvolieren zu sitzen. Zwei Wochen, bevor die Saison startet, bekommen die Tauben jeden Tag Carni-Speed. Dies setzt Dirk jeden Tag über die gesamte Saison ein, bis die Tauben vom letzten Flug nach Hause kommen. Das enthaltene L-Carnitin sorgt für eine effektive Fettverbrennung und unterstützt den Stoffwechsel.
Mit Carni-Speed ist es nur selten zu sehen, dass die Tauben erschöpft nach Hause kommen. Während der etwas kühleren Monate März und April benutzt er häufig Atemfrei, weil dieses Produkt einen positiven Effekt auf die Atemwege der Tauben hat. Mit steigender Kilometerzahl erhalten die Tauben bei der Ankunft Rotosal, Bt-Amin forte und K+K Protein Dragees wenn sie nach Hause kommen. Es hängt bei der Versorgung allerdings sehr viel von dem Schweregrad des Fluges ab. Wenn der Flug sehr schwer wird, müssen die Tauben so schnell wie möglich regenerieren. Hier in Zandhoven ist der Tag nach dem Flug keine Ruhetag, sondern der erste Tag, an dem die Tauben auf den nächsten Flug vorbereitet werden. Am Einsatztag erhalten die Tauben ein Bad in den Volieren, weil sie so entspannter in den Körben sind.
Die Jungen
Die ca. 200 Jungtiere werden auf sechs Abteile verteilt und alle verdunkelt. Um sie so gesund wie möglich zu halten, bekommen sie täglich Avidress Plus zusammen mit UsneGano. Beim Absetzen werden sie gegen Paramyxo geimpft. Diese Impfung wird im Alter von zwei Monaten wiederholt. Um die Immunabwehr der Jungen bestmöglich zu unterstützen, bekommen die Jungen sehr viel Entrobac und Jungtierpulver.
Die Verdunklung wird in zwei Gruppen durchgeführt. Die erste Gruppe für Quiévrain und die zweite Gruppe für Noyon. Die Quiévrain-Gruppe wird bis Ende Mai und die Noyon-Gruppe bis Mitte Juni verdunkelt. Ab Ende Juni wird zusätzlich noch belichtet.
Gute Junge, gute Alte
Dirk van Dyck möchte, dass seine Jungen im Geburtsjahr so viel wie möglich lernen. Je mehr sie lernen, desto besser ist es. Deshalb fährt Dirk seine Jungen auch so oft wie möglich, auch während der Reisesaison, auf Entfernungen von 10 bis 70 km. Die Jungen werden schon auf Leistung selektiert, denn durch seine Erfahrung weiß Dirk, dass seine besten Jungen auch sehr oft sehr gute Alttauben werden. Die Jungen, von denen Dirk denkt, dass er mit ihnen im nächsten Jahr auf der schweren Mittelstrecke spielen möchte, müssen auf einen Nationalflug geschickt werden. Die Jungen erhalten am Einsatztag ebenfalls ein Bad, damit sie entspannter in den Körben sind.
Tipp vom Meister:
Wenn es sehr warm ist, dann bekommen die Tauben Avipharm am Einsatztag in die Tränke.