Infektionsdruck bei Rassetauben senken

Infektionsdruck bei Rassetauben senken

Wie wir wissen ist die Tränke ein ideales Medium für pathogene Keime und aus diesem Grund stellt sie den Hauptübertragungsweg für Krankheiten in der Brieftaubenhaltung dar. Deshalb hat sich vor über 10 Jahren eine pH-Wert Absenkung des Trinkwassers in der Brieftaubenversorgung durchgesetzt. Die Absenkung auf einen pH-Wert von 4,5 hat zu Folge, dass sich z.B. keine Trichomonaden in der Tränke vermehren können und somit die Behandlung dieser Geißeln mit Arzneimitteln auf ein Minimum reduziert werden konnte.

Herkömmliche Präparate zur Trinkwasseransäuerung entfalten ihre Wirkung in der Tränke und im vorderen Verdauungstrakt zuverlässig und sicher. Eine Auswirkung auf den Darmtrakt war zunächst nicht ausreichend möglich, da Säuren nach der Magenpassage im vorderen Bereich des Dünndarms von Puffersubstanzen der Bauchspeicheldrüse neutralisiert werden. Um eine Wirkung bis weit in den Dünndarm zu erreichen, nutzen wir seit diesem Jahr die Möglichkeit die Wirkungsweise mit Hilfe von speziellen Fettsäuren zu erweitern. Diese Mischung aus kurz- und mittelkettigen Fettsäuren besitzen die traditionell pH-Wert-senkende Funktion der Tränke und des Kropfes. Aber auch im weiteren Verlauf des Darms wirken die Säuren gegen die dort schwer zu bekämpfenden Bakterien wie z.B. Streptokokken, Staphylokokken und Clostridien.

Die Wirkungsweise der neuen mittelkettigen Fettsäuren ist einfach aber sehr effektiv. Sie werden nicht von den Puffersubstanzen neutralisiert und gelangen unverändert in den Dünndarmbereich der Tauben. Die pathogenen Keime wollen die Fettsäuren als Energiequelle nutzen und nehmen diese deshalb in das Zellinnere auf. Innerhalb der Zelle wirken die mittelkettigen Fettsäuren dann antibakteriell und machen krankmachende Keime unschädlich. Gleichzeitig wird durch die neuartige Säurekombination die positive Darmflora geschützt und die Nährstoffaufnahme optimiert. Somit werden die Erreger im Darm unschädlich gemacht und gleichzeitig das Risiko einer Neuinfektion über die Tränke reduziert.

Als besonders empfehlenswert hat sich als Zusatz zu den kurz- und mittelkettigen Fettsäuren der Einsatz von Buttersäure herausgestellt, denn Buttersäure ist für die Epithelzellen der Darmschleimhaut eine Hauptnährstoffquelle und ist somit für die Stärkung der Darmschleimhautzellen und insbesondere auch zur Darmregeneration nach überstandenen Krankheiten äußerst nützlich. Diese neuen Säurekombinationen sind also bestens zur Prophylaxe von Darmimbalancen geeignet. Um die optimale Wirksamkeit dieser Kombination zu erreichen hat es sich in der Praxis bewährt diese über eine längere Zeit in Stressphasen, wie z.B. die beginnende Trainingsphase der Jungtiere, anzuwenden.

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