Sabrina Brugmans und Stephan Machiels: Das neue Erfolgsduo im Racing Team

Sabrina Brugmans und Stephan Machiels sind ein Erfolgsduo und ein echtes Vorbild für den Taubensport. Neben Superleistungen, die sie ablieferten, gewannen sie in den letzten Jahren Wettflüge auf den Strecken von 100 bis 600 km. Das belegen mehrere Siege, sowohl bei Provinz- als auch bei nationalen Meisterschaften, von As-Tauben-Flügen bis zu allgemeinen Meisterschaften. Willst du Meister werden, musst du als Erster ankommen, um den Sieg zu erringen!

Wie alles begann

Schon als kleiner Junge hatte sich Stephan mit dem „Taubenvirus“ infiziert. Seine ersten Schritte in den Sport unternahm er zusammen mit seinem Vater Adolf, aber ebenso sehr begeisterte er sich für Fußball. Sein Vater hätte nie gedacht, dass aus Stephan einmal ein „echter“ Taubensportler werden würde. Im Jahr 2000 heirateten Stephan und Sabrina. Eine Woche später verstarb sein Vater unerwartet. Zu Ehren seines Vaters und um ihm zu beweisen, dass seine Leidenschaft für den Taubensport echt war, begannen sie in Halen auf den Namen seiner Frau Sabrina Brugmans mit den Tauben zu spielen. Sie starteten mit der alten Basis seines Vaters und erhielten anfangs auch Tauben ihres Freundes Valère Machiels (bereits ein guter Freund von Stephans Eltern, gleicher Familienname, aber nicht verwandt). Heute hilft Valère noch immer regelmäßig im Schlag aus und ist tief im Herzen immer noch Züchter geblieben. Später klopften sie auch an die Türen von Taubenzüchtern in ihrer Gegend, wie Roger Buvens und Hermans-Bonné (danach züchten sie auch zusammen mit diesen beiden Tandems). Als nächstes gab es dann Unterstützung durch Gaston Van de Wouwer.

Der Zuchtschlag ist die Grundlage allen Erfolgs

Die Zucht ist für Stephan sehr wichtig, und die Tauben werden von ihm sehr genau begutachtet, bevor sie einen Platz im Zuchtschlag bekommen.

Eine Zuchttaube muss gut in der Hand liegen (Balance). Sie muss sehr eng „geschlossen“ sein; das Becken muss so eng wie möglich sein. Wie man zu sagen pflegt: „Es darf keine Nadel dazwischen passen“. Weiche und dichte Federn. Dies ist eine erbliche Eigenschaft, hängt aber auch vom Gesundheitszustand der Taube ab und natürlich sollte eine Taube das ganze Jahr über bei guter Gesundheit sein.

Die Augen-Theorie: In der Zucht folgt er den bekannten Augenzeichen. Er bevorzugt Tauben mit einem vollständigen Wertring, gut pigmentierte Augen (die Farben müssen aufliegen, als ob sie mit dem Pinsel aufgetragen wären). Wenn er die Zuchtpaare zusammenbringt, bevorzugt er die Farbkompensation: eine Taube mit einem weißen Auge wird mit einer mit gelben Augen gepaart. Es geschieht selten, dass er zwei Tauben mit der gleichen Augenfarbe verpaart. Auch beim Körperbau versucht er sicherzustellen, dass mögliche negative Eigenschaften durch die jeweils andere Taube kompensiert werden.

Versorgung der Tauben

Wenn Zuchttauben verpaart werden, müssen sie eine gute „Kondition“ haben. Das ganze Jahr über erhalten die Tauben Avidress Plus und UsneGano. Daneben wird auch eine Menge des Multivitamin-Komplexes Gervit W gegeben. Außerdem bekommen die Zuchttauben täglich viel frischen Grit und Lecker-Stein. Das ist unabdingbar. Stephan handhabt das klassische System der Phasenfütterung bis zum Wettkampftag. Nach der Rückkehr in den Schlag erhalten sie in den Folgetagen Hessechol (dieses Produkt regt die Regeneration an und entschlackt). Bei warmem Wetter und Flügen über 400 km fügt er Rotosal (Butophosphan, Katosal usw.) in Kombination mit Carni-Speed (Carnitin zur Fettverbrennung) hinzu. Stephan hat den Eindruck, dass die Tauben durch die Zumischung dieses Produkts besser trainieren.

Zweimal wöchentlich werden die Schläge mit Bio Air Fresh vernebelt, was einen positiven Einfluss auf die Bronchien der Vögel hat und die Luft im Schlag sowohl für den Züchter als auch für seine gefiederten Freunde verbessert. Ein weiteres Grundprinzip ist das wöchentliche Bad. Auch hier bevorzugt er das Badesalz von Röhnfried, weil es, laut Stephan, vor Läusen schützt.

Nur mit Weibchen

Sabrina Brugmans ist als Spezialistin im Weibchenspiel bekannt. Die Männchen müssen nur in ihrem Geburtsjahr an Wettflügen teilnehmen. Im Jahr 2020 hatten Sabrina und Stephan ein Team bestehend aus 55 alten und jährigen Weibchen, die auf zwei Abteile verteilt sind. Wichtig: Jedes Abteil hat eine offene Voliere. Sauerstoff ist laut Stephan ein sehr wichtiger Aspekt in diesen Sport und sorgt für die Gesundheit der Tauben. Außerdem bekommen die Weibchen jede Woche ein kostenloses Bad in diesen Volieren, was ihnen überaus gut gefällt.

Mitte Februar beginnen die täglichen Trainingsflüge. Sobald das Wetter besser wird, werden sie durch einige kurze Trainingsflüge wieder in den Rhythmus gebracht. Erst nachdem sie drei Kurzstrecken (Momignies 120 km) geflogen sind, wird die erste Gruppe von 20 Täubinnen gepaart. Diese können sich zu 20 verfügbaren Vögeln gesellen. Für die Gruppe von 55 Weibchen verwendet Stephan nur 20 Männchen. Dieses System ist seit einigen Jahren erfolgreich, sodass kein Grund besteht, es zu ändern. Nach dem dritten Kurzstreckenflug können also die ersten 20 Weibchen vom Zeitpunkt ihrer Ankunft im Schlag (am Samstag) bis Mittwoch bei diesen 20 Vögeln bleiben. In der nächsten Woche sind die anderen 20 Weibchen an der Reihe. Eine Woche später können sich die restlichen 15 Weibchen zu ihren Partnern gesellen. Er verwendet farbige Clips, um die Gruppen sicher unterscheiden zu können.

Zu Beginn der Wettkampfsaison trainieren die Weibchen einmal am Tag, und zwar am Abend. Wenn das Wetter wärmer wird, trainieren sie morgens und abends etwa eine Stunde lang.

Zusätzliche Verdunklung

Normalerweise gehen die Weibchen vom 1. März bis Anfang Mai in Verdunklung. Aber in der Saison 2020 blieben sie dort, bis sie nach Frankreich einreisen durften. Die Verdunklung dauert von 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens. Sie sorgt dafür, dass die Mauser der Gruppe verzögert wird und die Tiere ruhiger werden. Dadurch verlieren sie nicht allzu viel Energie. Danach müssen sie dem Rhythmus der Mittel- und schweren Mittelstrecke folgen. Im Schlag bewegen sich die Weibchen immer frei in engen Täubinnenzellen mit Gummibändern auf dem Boden, die verhindern sollen, dass sie sich untereinander paaren. Stephan und Sabrina halten während der ganzen Saison an diesem System fest. Zusätzliche Trainingsflüge stehen nicht auf ihrem Programm. Wenn sie merken, dass sich ein Weibchen mit einem anderen paaren will, macht das auch nichts. Das lesbische Paar erhält sogar eine Nistschale. Auf diese Weise hat er bereits mehr als einen Sieg auf Provinzebene und nationale Spitzenresultate errungen.

Impfungen & Kuren

Bei einer Spitzenkolonie fragt man sich oft, welche medizinische Behandlung die Vögel erhalten. Hierbei vertrauen Stephan und Sabrina ihrem Tierarzt Vincent Schroeder vollkommen. Auf seinen Rat hin wird ihre Reisemannschaft jedes Jahr gegen Paratyphus mit Para-Colie-Kapseln oder Baytril behandelt, das ihrem Trinkwasser beigefügt wird. Anschließend werden die Tauben geimpft. Dies geschieht Ende Januar, Anfang Februar. Dann, Anfang März, werden sie gegen Paramyxo geimpft, gefolgt von einer präventiven Kur mit Tricho Green.

Ein guter Impfplan für die Jungtiere: Zur medizinischen Versorgung gehören auch die Vorbeugung und der Schutz der Jungtauben durch diverse Impfungen. Wenn die Jungvögel ca. vier Wochen alt sind, werden sie gegen Paramyxo, Herpes und Adeno geimpft. Etwa drei Wochen später erfolgt wiederum eine Impfung gegen Paramyxo und das Rotavirus. Weitere drei Wochen später erhalten sie ihre Impfung gegen Pocken.

Jungtierreise

Stephan und Sabrina sind bekannte „Jungvogelspezialisten“. Sie beringen jedes Jahr etwa 120 Jungtauben, die sehr gut auf die nationalen Wettflüge vorbereitet sind. Wie bereits erwähnt, arbeiten sie zu Beginn hart daran, eine gute Immunität der Tauben aufzubauen (Impfplan). Auch hier geben sie jeden Tag Avidress Plus und UsneGano, dazu frischen Grit. Im Schlag der Jungvögel kommt oft Moorgold in Kombination mit Entrobac zum Einsatz. Beide Produkte haben einen positiven Einfluss auf den Darm und sorgen für eine gute Verdauung. Das merkt man schnell an dem trockenen und festen Kot. Die jungen Tauben werden von März bis Mitte Juni verdunkelt gehalten, und zwar von 6 Uhr abends bis 8 Uhr morgens. Danach werden sie bis 10.30 Uhr abends und ab 5.30 Uhr morgens belichtet. Die Jungtauben sind durch eine Schiebetür getrennt. Aber jedes Jahr hat er auch eine Gruppe junger Weibchen, die mit alten Vögeln verpaart werden, was zusätzliche Motivation gibt.

Zu Beginn der Saison wird die Schiebetür der Jungtauben einmal am Tag geöffnet. Aber wenn sie Anfang Juli wieder getrennt werden, können sie zweimal täglich trainieren. Von da an gilt: Training, Fressen, Training, Fressen… Eigentlich müssen sie nur noch Energie aufbauen und der Züchter muss dafür Sorge tragen, dass sie ihr Bestes geben. Die Jungtiere müssen jede Woche eingekorbt werden. Sie absolvieren zwischendurch keine zusätzlichen Trainingsflüge (aber sie müssen zweimal täglich zu Hause trainieren). Etwa zehn Jungtiere werden nur auf den Kurzstrecken gespielt, die anderen müssen auf den kleinen bis schweren Mittelstrecken starten. Wer hart arbeitet, soll auch gut essen, deshalb füttert Stephan sie mehrmals am Tag. Wenn sie nach ihren Trainingsflügen wieder in den Schlag zurückkehren, erhalten sie Zuckersamen und Erdnüsse.

Am Tag des Einkorbens, wenn sie vom Training ins Haus zurückkehren, füttert er sie leicht. Die Männchen und Weibchen kommen für etwa zwei Stunden in den berühmten Motivationszellen zusammen. Danach werden sie getrennt. Sie werden dadurch ruhiger. Auf diese Weise kann man sie sehr gut mit (geschälten) Erdnüssen füttern, und sie kommen so mit „gefülltem Kropf“ in den Korb.

Wichtige Erfahrungen aus 2020

Berücksichtigung der Temperatur – die Tauben werden nicht mehr eingekorbt, wenn die Temperatur über 30 °C steigt. Aufgrund der Hitze sind einige Top-Tauben wie „Fien“- 8. nationale As-Taube KBDB’19 tatsächlich verloren gegangen. Diese Saison wurde sie Erste im Provinzwettbewerb von Melun gegen 10.000 Tauben. Wenn sie an einem Wettflug teilnehmen, möchten sie auch gewinnen. Jeder Wettbewerb ist gleichwertig, Ausreden gelten nicht.

Die Kombination aus Immunbooster mit Moorgold und/oder Entrobac und der Kräutermischung stellt sicher, dass die Tauben immer eine gute Verdauung haben: trockener, fester Kot. Diese Kombination wird wöchentlich gegeben. Hessechol ist ein Spitzenprodukt zur Reinigung der Leber. Besonders nach dem Wettkampf sorgt das Präparat dafür, dass die Tauben schnell eine schöne rosarote Brust bekommen. Während der Reisesaison sorgt die Kombination aus Carni-Speed und Rotosal dafür, dass die Tauben in Top-Kondition sind; man sieht sie quasi schneller fliegen. Energieöl in Kombination mit dem Konditionspulver Ro200 gibt ihnen die nötigen Reserven, und sie können ihre Top-Kondition länger aufrechterhalten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert