Trio Infernale „SG-Becker“

Ja, Trio bedeutet, hier sind drei Personen involviert, Taubensport im hessischen Eschenburg-Roth, was in der Nähe Dillenburgs liegt, wird hier in vollem Umfang ausgelebt. Die Personen im Einzelnen sind Daniel Becker (32), Kopf des Trios, ihm obliegt die Strategie Versorgungspläne, Reisesystem, Neuerwerbungen, Administration etc., Stephanie (33) unterstützt ihren Daniel in allen Belangen und steht voll hinter dem Hobby. Der dritte im Bunde ist Vater Hans, der in die Rolle des Versorgers geschlüpft ist, seine punktgenaue und professionelle Versorgung ermöglichen dem Trio erheblichen Freiraum im Taubensport.

Wie schon mehrfach aus Schlagberichten zu lesen war, fliegt die SG Becker aus einem sehr gut funktionierenden Gartenschlag, der speziell für das Reisen mit Weibchen vorgesehen ist. Für genau dieses System hat man sich Zellen gebaut mit einem Selbstfangmodus, somit fliegen die Weibchen in ihre Zelle und können sich dadurch nicht verpaaren. Wenn man der Meinung ist, dass sie übig werden, können sie in die große Voliere, um Luft und Sonne zu tanken. Manchmal wird nach einem Trainingsflug unter Woche der Vogel gezeigt, dieses kann auch nach dem Training am Haus passieren.

Die Zuchttauben sind in der angrenzenden Garage untergebracht. Bemerkenswert an dieser Stelle ist, dass die „Tante“ Edith die Zuchttauben mit betreut, somit schöpfen zwei Schläge aus einer Quelle. Die Jungtauben werden beim Absetzen nach Geschlechtern soweit erkennbar getrennt. Daniel bekommt das sozusagen schwache Geschlecht (Weibchen) und Tante Edith bekommt die Vögel (Männchen). Jetzt ist jedem klar, dass die „Tante“ unter dem Namen Edith Bauer selber am Reisegeschehen (RV) teilnimmt und das mit beachtlichem Erfolg. Also, hier in Eschenburg spielt die ganze Verwandtschaft mit Tauben, neu hinzukam auch Neffe Maxi, der noch jung an Jahren (15) schon heiß ist auf Taubenspiel wie ein großer. Daniel erzählte uns, dass es dieses Jahr sehr schwierig war auf der Süd-Ost-Route. Es gab Verschiebungen, Verkürzungen usw., aber hier in Eschenburg sieht man das Ganze sehr unterhaltsam. Am wichtigsten ist unseren Sportfreunden die Geselligkeit in der Einsatzstelle, wo man fachsimpelt, ein Bierchen zu sich nimmt. Daniel sagt, dass der hiesige Taubenverein jährlich an Mitgliedern zunimmt, was auch nicht alltäglich ist. Ein Grund dafür, dass man den Taubensport mal nicht um des Sieges willen betreiben soll, sondern den geselligen Umgang mit seinen Getreuen sucht.

Da die SG Becker neue Herausforderungen sucht, hat man sich in 2015 mit einem Teil der Reisemannschaft dem Weitstreckenspiel verschrieben. Hier schaute man nach der Reiserichtung und schloss sich der Weitstrecke „Süd-Ost“ an, die ihren Sitz in Langenselbold hat. Kurzum wurde auch die Einsatzstelle für das Weitstreckenspiel mit eingeplant. Die SG Becker möchte gern
diese Plattform nutzen, um ihre Tauben
etwas abzuhärten und um zu testen, wer aus welcher Linie wie weit fliegen kann. Dieses Spiel wird wiederum den Weibchen (12 Stck.) abverlangt, diese werden im RV-Programm mit antrainiert, um sie dann auf den speziellen Flügen einzusetzen.

Ruhm brachte ihnen ein besonderes Weibchen, das für den Nationalflug „Wien“ vorgesehen wurde. Dieses Weibchen, das
Vater Hans so gut versorgte und motivierte, flog den 1. Konkurs National von Wien. Die übrigen Reiseweibchen (48 Stck.) werden nach der klassischen Methode geführt, was bedeutet, dass die Partner (Vögel) zuhause das Empfangskomitee bilden. Herauszunehmen sind drei Weibchen, 02651-12-706 Original Faber Hamburg, mit 3 x 1. Konk., 02651-12-589 Original Faber Hamburg, 3. bestes Weibchen Hessen 2014, und zuletzt die 02651-12-490 Nachzucht H+F Sander Münster. Alle drei Weibchen wechseln 2016 in den Zuchtschlag, getreu der Devise „aus guten Reisetauben züchten“. Natürlich wissen wir auch, dass nicht alle Toptauben gute Vererber werden, aber die Chance ist um ein Vielfaches höher, als mit einer Jungtaube mit edlem Papier zu züchten.

Wenn wir einen Blick auf das Taubenmaterial werfen, finden wir sofort den „Super 352“, der dem Bestand einen Stempel aufdrückt. Weiterhin sollte der „492-Hakki“ nicht fehlen, der mit der Dänentäubin hervorragende Nachzucht bringt. Der Hakki hat seine Wurzeln in Münster bei der Vater- und Sohn-Schlaggemeinschaft Sander. Hier wurden viele Jungtauben und Eier nach Eschenburg geholt und streng selektiert. Hakki, gezogen aus einem Sohn des Eurostar x Tochter „Wonder v.Haacht“, sorgte mit der Dänentäubin (Dirk van Dyck) Kannibaal für Supertauben, die wie Äpfel vom Baum fielen.

Mit Blick auf die Grundversorgung der Tauben ist es der SG Becker besonders wichtig, hier auf Produkte von allerhöchster Qualität zurückzugreifen, und was liegt da näher als „Röhnfried“. Von den Zuchttauben bis hin zu den Jungen vertraut man der Firma
Röhnfried. Kommen wir nun zur Versorgung der Reisetauben, hier im Einzelnen und der Reihe nach. In der Ankunftsphase wurde dieses Jahr das Produkt Bt-Amin forte eingesetzt, was einen hohen Gehalt an
B-Vitaminen, Aminosäuren und Elektrolyten besitzt. Diese alle zusammen ermöglichen den Tauben eine superschnelle Regeneration und dies ist besonders wichtig für das Reisesystem, da die Tauben wöchentlich eingesetzt werden und Höchstleistungen erbringen müssen. Dieses Bt-Amin forte setzt die SG Becker auch einen Tag vorm Einkorben ein, hier soll das nötige B-Vitamin zum Tragen kommen. B-Vitamine sind besonders wichtig für Nervenstärke und Blutbildung. In der Ankunftstränke befinden sich noch die Produkte Mumm und Rotosal die bekanntermaßen für einen ausgeglichenen energetischen Haushalt sorgen.

Um den Infektionsdruck niedrig zu halten, setzt die SG Becker auf Avidress, das täglich in der Tränke vorzufinden ist. Zusammen mit Usne-Gano und Hessechol wird noch Anfang der Woche die Regeneration vorangetrieben. Für die notwendige „Power“ sorgen die Produkte Carni-Speed und
K+K Protein 3000. Ja, dieses K+K Protein 3000 mit einem sehr hohen Rohproteingehalt von 65% und mit Zusätzen wie Kiesel-erde, Immunglobulin und Methionin sorgt für eine ausgewogene Versorgung der Taube, viele Topschläge im In- und  Ausland vertrauen auf dieses Produkt.

Zur Wochenmitte hin wird für den Stoffwechsel Carni-Speed + Avidress + Blitzform verabreicht. Zum Ende der Woche hin bekommen die Weibchen je nach Flugkilometer RO 200, Schaffett und Jungtierpulver übers Futter, somit sind alle erdenklichen Schwächen abgedeckt. Als Tipp verriet uns
Daniel, dass er so viel wie möglich übers Futter verabreicht. Beim Einsetzen der Weibchen bekommen alle einen Tropfen Avisana ins Nasenloch. Dies führt man auf Anraten der „SG Tim & Uwe Müller“ durch. Durch dieses probiotische Schutzschild versucht man, den Tauben die Atemwege freizuhalten, was dem Orientierungssinn förderlich ist.

Da man ständig auf der Suche nach Verbesserung ist, hat man das neue Produkt Rozitol in diesem Jahr getestet. Damit ist es gelungen, den Tauben den lästigen Schleim zu lösen und ihnen eine befreite Atmung im Sinusbereich zu ermöglichen. Man kann es oral verabreichen, also ins Nasenloch, oder mit 20 Tropfen pro Liter ins Trinkwasser geben. Für Letzteres entschied man sich im Hause Becker, um den Tauben einen Tag vorm Einsetzen den letzten Schliff zu verpassen. Ein weiterer Tipp von Daniel ist, wenn die langen Flüge anstehen, den Tauben das Wasser am Einsatztag mit Rotosal zu
versüßen. Der hohe Gehalt an organischem Phosphor (Butafosfan) ermöglicht den Tauben, auf Distanzflügen nicht so schnell zu
ermüden. Denn wer sieht es schon gerne, dass seine Renner kaputt nach Hause kommen? Mit den Jungtauben wird versorgungstechnisch genauso umgegangen wie mit den alten, nur mit dem Unterschied, dass hier die Produkte Entrobac + Jungtierpulver mehrmals in der Woche zum Einsatz kommen. Man hat in der Vergangenheit gemerkt, dass man, wenn man diese Produkte eingesetzt hat, weniger mit der Immunschwäche „Jungtierkrankheit“ zu tun hat.
Mit den Jungen betreibt man das Verdunkeln sowie im Anschluss die Belichtung ab dem 21. Juni. Für den eigenen Bedarf werden so ca.140 Jungtauben abgesetzt, man sieht hier auch gerne in Eschenburg eine große dunkle Wolke am Himmel, wenn man die Jungen in die Lüfte lässt. Es werden die normalen Jungtierflüge der RV beschickt sowie vereinzelt auch mal ein freier Wettflug. Man achtet schon mit Argusaugen darauf, dass die junge Garde so gesund wie möglich an den Start geht. Trainingsflüge vor der Saison werden, sofern es das Wetter zulässt, zweimal in der Woche durchgeführt. Daniel ist der Meinung, je mehr die Jungen an Wettflügen teilnehmen, desto geringer sind die Verluste im Frühjahr bei den Jährigen, getreu dem Motto „Was Schmidtchen nicht lernt, lernt Schmidt nimmermehr“.

Als Letztes fragte ich Daniel nach seinem Resümee der Saison 2015:  „Die Züchter sollten sich doch den Spaß zurückholen, indem sie die Geselligkeit, wie Einsatzstelle,
Siegerehrungen, Messebesuche, in Anspruch nehmen und nicht alles schlechtreden. Wir haben ein schönes Hobby und bedenkt, wir haben es mit Tieren zu tun und nicht mit Maschinen.“

Erfolge 2015

1. Regionalverbandsmeister im RGV 404

1. National Weitstrecke Süd Ost Flug Wien!

Reg.Verband 404 (6 RVén)

1.Regionalverbandsmeister

1, 4, 6, 7. bestes Alt-Weibchen im RGV

2.Regionalmeister des Verbandes

FG Dreiländereck (97 reisende Schläge)

2. FG Meister

1,2,5,6,8,9, AS Weibchen der
Fluggemeinschaft

RV Dillperle Dillenburg
(40 reisende Schläge)

1.RV Meister

1.RV Weibchenmeister

1.RV jährigen Meister

1.RV AS-Tauben Meister

1.RV Meister mit Vorbenannten

1.RV Verbandsmeister

1.Meister die Brieftaube

1.Klinik Cup

1.RV Generalmeister

1.RV Verbandsmeisterschaft

Bronzemedaille, Silbermedaille,
Goldmedaille, Sport Uhr

2.RV Jungtiermeister

Beste Altweibchen der RV 1,2,3,6……….

Beste jährige Weibchen der RV 1,3,4,7,9,10,………….

AS Weibchen Alt der RV 1,2,3,4,7,8,……..

AS Weibchen jährig der RV 1,2,4,6,12,15,18……..

Spitzenpreise in der RV: 1,1,1,2,3,3,3,4,4,4,4,5,5,6,7,7,7,8,8,9,9,9,9,9,10,10,10,10…..

4x erster Konkurs (ohne Verdopplung)

Aufgrund eines fehlenden 300 km Fluges konnten diverse andere Meisterschaften auf höherer Ebene nicht errungen werden.

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